Wer sein Auto liebt, legt beim Waschen gerne selbst Hand an. Foto: dpa

Viele Menschen pflegen eine enge Beziehung zu ihrem fahrbaren Untersatz. Und manche geben Ihrem Auto sogar einen Namen oder reden mit ihm.

Stuttgart - Der ADAC hat kürzlich mitgeteilt, dass etliche neue Diesel-Pkw weniger Stickoxide ausstoßen als erlaubt. Mit anderen Worten: Ihre Abgase sind fast schon zu sauber. Vielleicht behält ja der Bosch-Chef Volkmar Denner doch noch recht. Der war schon immer der Ansicht, dass ein moderner Verbrennungsmotor eigentlich eine höchst effiziente Luftreinigungsmaschine ist. Ob allerdings an den Messstationen schon bald ein bedenklicher Mangel an Stickstoffdioxid auftreten wird, ist unter Experten umstritten. Wir wollten das eigentlich noch mal zusammen mit Professor Köhler nachrechnen, aber der streitbare Lungenarzt konnte leider seinen Taschenrechner gerade nicht finden.

Unabhängig von dem, was hinten rauskommt, haben viele Menschen ein ganz besonderes Verhältnis zu ihrem fahrbaren Untersatz. Laut einer Umfrage der Online-Plattform Autoscout24 gibt fast jeder dritte Besitzer seinem Auto sogar einen Namen. Welche Namen besonders beliebt sind, verrät die Pressemitteilung nicht. Doch wie bei Menschen gilt auch hier: Der Name muss halbwegs zum Auto passen. Einen Kleinwagen „Rambo“ zu nennen wäre irreführend. Für einen dicken Geländewagen mit Monsterreifen, Suchscheinwerfern und verchromtem Großtier-Rammschutz ginge der Name dagegen in Ordnung. Und wer sein Elektroauto „Stromer“ tauft, sollte bedenken, das dies ein Synonym für einen Herumtreiber ist.

Rabatte helfen nicht gegen Trennungsschmerz

Bei der Erhebung gaben zudem drei Viertel der Befragten an, sie würden ihr Auto behandeln wie einen guten Kumpel. Und den lässt man nicht so einfach sitzen, auch wenn er ein alter Euro-4-Stinker ist und zu Ehren von Rudolf Diesel „Rudi“ heißt. Obwohl, gibt es da nicht diese fetten Umtauschprämien? Aber selbst Tausende Euro Rabatt können niemals den Trennungsschmerz ausgleichen, der sich einstellt, wenn man seine große Liebe schweren Herzens verlassen muss (schluchz!).

Vor allem jüngere Fahrer tendieren dazu, ihr Fahrzeug zu vermenschlichen. Bei den unter 30-Jährigen tun das sage und schreibe 88 Prozent. Überraschend ist, dass auch viele Frauen eine enge Beziehung zu ihrem Gefährt haben. Die Karikaturen von weiblichen Gehirnen müssen offenbar dringend überarbeitet werden. Bisher gingen die Zeichner meist davon aus, dass die für die Liebe zum Auto zuständigen Hirnareale bei Frauen eher schwach entwickelt sind, während sie bei Männern einen nicht unerheblichen Teil des Speicherplatzes einnehmen – neben Sex, Geld und Fußball. Selbstredend haben viele Autobesitzerinnen und und -besitzer auch Mitleid mit ihrem vierrädrigen Freund, wenn mal eine Reparatur erforderlich ist. In unbeobachteten Momenten streichen sie ihrem Liebling dann zärtlich über das Blech, um ihn vor einem größeren Eingriff in der Werkstatt zu trösten. 39 Prozent reden sogar mit ihrem vierrädrigen Freund. Den intelligenten autonomen Autos der Zukunft sollte man aber besser keine persönlichen Geheimnisse anvertrauen Man weiß nämlich nie, was die alles ausplaudern, wenn sie abends mit ihren Kumpels an der nächsten Ladesäule abhängen.

Ein Kilo Auto für 19 Euro

Doch so schlau Autos auch werden mögen – irgendwann segnen sie das Zeitliche oder werden durch den Tüv von ihren Besitzen geschieden. Dann heißt es Ausschau nach einem neuen Vehikel halten. In diesem Zusammenhang sind wir auf eine interessante Studie gestoßen. Darin werden die Preise verschiedener Produkte miteinander verglichen. Ergebnis: Ein neues Auto ist eigentlich gar nicht so teuer – zumindest wenn man das Gewicht berücksichtigt. Demnach schlägt ein durchschnittlicher Neuwagen mit gerade mal 19 Euro und einem Cent pro Kilogramm zu Buche. Das ist deutlich weniger, als man im Feinkostladen für ein Kilo echten russischen Kaviars oder Iberischen Eichelschinkens der höchsten Qualitätsstufe zahlt. Allerdings ist es selbst mit der besten Flex nicht so leicht, einen Mittelklassewagen in dünne Scheiben zu schneiden.