Sonne, Gras, Freiheit: Rinder-Alltag in der französischen Auvergne. Foto: teNeues

Werner Lampert nähert sich dem Phänomen Kuh von der emotionalen Seite. Sein Bildband zeigt stolze Rindviecher in beeindruckenden Landschaften.

Stuttgart - Das Rind hat ein Imageproblem. Da sind zum einen seine Methanrülpser, die zum Klimawandel beitragen. Hinzu kommen Meldungen über weidende Kühe, die Wanderer attackieren – in seltenen Fällen mit tödlichen Folgen. Dabei ist so ein Rind von seinem Grundnaturell her ein gelassenes Tier, das am liebsten ohne unnötigen Stress seiner Wege geht. Kommt man aber ihrem Nachwuchs zu nahe, verstehen auch Rindermamas keinen Spaß. Das Problem ist, dass viele Menschen kaum noch etwas über diese großen Wiederkäuer wissen, die uns seit Jahrtausenden begleiten.

Stolze Rindviecher vor beeindruckender Kulisse

Eine Möglichkeit, sich dem Rind als solchem wieder etwas anzunähern, bietet der Bildband „Die Kuh – Eine Hommage“. Der österreichische Bio-Pionier Werner Lampert hat dazu mit seinem Team seltene und ursprüngliche Rinderrassen in aller Welt aufgespürt und die Fotografin Ramona Waldner hat sie in ihrer natürlichen Umgebung fotografiert. Die Bilder zeigen Rinder mit teilweise imposanten Hörnern auf saftigen Wiesen, in kargen Gebirgslandschaften, in trockenen Steppen oder tiefem Schnee. Mit einer Mischung aus Stolz und Gelassenheit blicken sie in die Kamera.

In den dazugehörigen Texten findet man Informationen über Lebensräume, Abstammung und Besonderheiten der Tiere. Werner Lampert hat ohne Zweifel ein Herz für Rinder. Mit der Art, wie viele dieser Tiere heute gehalten werden, haben seine Bilder allerdings nicht viel zu tun. Sie können aber zu der Erkenntnis beitragen, dass Kühe und Bullen viel mehr sind als die Hochleistungsproduzenten von Milch und Fleisch, zu denen der Mensch sie degradiert hat.

Info

Die Kuh – Eine Hommage Werner Lampert, erschienen bei teNeues, 480 Seiten, 49,90 Euro