Ein Behälter mit Mäusen in einem Labor des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ): Das Land fördert nun den Aufbau eines Zentrums, das alternative Methoden sucht. Foto: dpa/Uwe Anspach

Das Land fördert den Aufbau eines wissenschaftlichen Zentrums, das alternative Methoden zu Tierversuchen ausloten will – 130.000 Euro pro Jahr sollen zunächst für fünf Jahre zur Verfügung gestellt werden.

Stuttgart/Tübingen - Das Land fördert den Aufbau eines wissenschaftlichen Zentrums, das alternative Methoden zu Tierversuchen in der medizinischen Forschung ausloten will. Der Aufbau eines Zentrums für Tierversuchsalternativen werde ab 2020 mit 130.000 Euro pro Jahr für zunächst fünf Jahre unterstützt, teilte das baden-württembergische Forschungsministerium am Donnerstag mit. Außerdem stelle es eine W3-Professorenstelle zur Verfügung.

Laut Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) sind Tierversuche in vielen Bereichen unverzichtbar. Aber es gebe immer mehr Ansätze, mit denen Tierversuche ohne Schaden für die Qualität der Forschung ersetzt werden können. Diese gelte es zu unterstützen und dauerhaft zu etablieren.

Alternativmethoden zu Tierversuchen werden getestet

Aufbauend auf einer neuen Brückenprofessur zwischen der medizinischen Fakultät Tübingen und dem NMI Reutlingen (Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen) entsteht in Tübingen ein „3R-Center für In-vitro-Modelle und Tierversuchsalternativen“, in dem Alternativmethoden zu Tierversuchen entwickelt und für die biomedizinische Forschung in ganz Baden-Württemberg angeboten werden sollen.

„3R“ steht für die Leitlinie „Replacement, Reduction, Refinement“: Die Wissenschaftler wollen Tierversuche durch tierversuchsfreie Verfahren ersetzen, sowie die Zahl der Versuche reduzieren und das Leiden der Versuchtiere mildern.