Die Forscher hoffen, dass ihre Erfindung eines Tages Medikamente im menschlichen Köper dorthin bringen kann, wo sie gebraucht werden (Symbolfoto). Foto: dpa

Der kleinste Düsenantrieb der Welt kommt aus Stuttgart: Ein Forscher des Max-Planck-Instituts hat es damit ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft.

Stuttgart - Samuel Sánchez hat es mit dem kleinsten Düsenantrieb der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Der spanische Forscher vom Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme erscheint bereits zum zweiten Mal in der Rekordsammlung, wie das Stuttgarter Institut am Mittwoch mitteilte. Bei seiner Erfindung handelt es sich um eine Röhre, deren Durchmesser rund 200 Mal kleiner ist als ein menschliches Haar. Durch sie fließt flüssiger Harnstoff, der mit Enzymen an der Innenseite der Röhre reagiert und so für den schnellen Antrieb sorgt.

Forscher wünscht sich Nutzung in der Medizin

Im Jahr 2010 schaffte es Sánchez mit dem gleichen Thema ins Guiness-Buch - damals war der Düsenantrieb allerdings noch dreimal so groß wie jetzt. Der Grundlagenforscher und sein chinesischer Kollege Xing Ma wünschen sich eine Nutzung ihres Antriebs in der Medizin. „Wir hoffen sehr, dass unsere Nano-Röhre eines Tages durch den Körper eines Menschen wandern kann, um Medikamente dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Ähnlich wie ein Paketlieferservice“, sagte Sánchez dem Max-Planck-Institut zufolge. Der Forscher träumt sogar von Krebs-Behandlungen: Mit einer Nadel an der Spitze des Röhrchens könne man möglicherweise eines Tages Krebszellen zerstören, spekulierte der Wissenschaftler.