Viele Menschen fühlen sich im Winter schlapp und ausgelaugt. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Wenig Tageslicht und schlechtes Wetter sorgen für Trübsinn: Ein britischer Psychologe hat eine Formel aufgestellt, die den dritten Montag im Januar als jährlichen „Blue Monday“ bestimmt. Was steckt dahinter?

Stuttgart - Die britische Kultband New Order brachte es Anfang der 80er Jahre bereits auf den Punkt. „How does it feel to treat me like you do?“, fragen die vier Musiker aus Manchester im Song „Blue Monday“ und sprechen damit vielen Fans aus der Seele – der Song „Blue Monday“ wird der größte Hit ihrer Karriere.

Winter, Montag und die Laune ist im Keller: Der britische Psychologe Cliff Arnall hat den Begriff „Blue Monday“ erstmals geprägt und im Jahr 2005 eine Formel aufgestellt, die den vermeintlich traurigsten Tag des Jahres bestimmt. Anhand der Faktoren Wetter, aktuelle Schulden minus aktuellem Monatsgehalt, der seit Weihnachten vergangenen Zeit, bereits über Bord geworfene Neujahrsvorsätze, dem Motivationslevel sowie das Bedürfnis aktiv zu sein hat Arnall ein wiederkehrendes Datum ausgemacht: Den dritten Montag im Januar.

Pseudowissenschaftliche Faustregel

Nicht nur Wissenschaftlern erscheint das alles eher pseudowissenschaftlich. Die Variablen könnten wohl jeden grauen Arbeitstag zwischen März und November zum deprimierendsten des Jahres machen. Laut Arnall kommen die oben genannten Faktoren am „Blue Monday“ jedoch am stärksten zusammen. Dagegen seien die meisten Gründe für krankheitsbedingte Abwesenheit am Arbeitsplatz im Januar Husten, Erkältungen und Grippe, wie die englische Zeitung „The Telegraph“ basierend auf einer Langzeitstudie berichtet.

Geht es um die psychisch Erkrankungen und daraus folgende Krankheitstage, sind November und Dezember stärker betroffen als der Januar, heißt es in den Ergebnisse der vom staatlichen Gesundheitssystem durchgeführten Studie. Für die Einordnung von Arnalls Faustregel ist zudem nicht uninteressant, dass er diese im Auftrag eines Reiseunternehmens berechnete.