Interne Duelle sorgen bei den Topteams für Hochspannung. Wir geben den Überblick.
Stuttgart - Die Formel-1-Saison ist sieben Rennen alt, und allmählich werden die Positionskämpfe im Feld ruppiger. Dass auch für den Teamkollegen nicht gebremst wird, liegt in der Natur der Egomanen in den Cockpits. Bei Red Bull hat's kürzlich gedonnert im Rennstall, bei McLaren ist die Atmosphäre gefährlich aufgeladen.
"Elf Freunde müsst ihr sein", so lautete die Fußball-Maxime Sepp Herbergers vor über 50 Jahren. Im Millionengeschäft mit Ball ist im 21. Jahrhundert diese Philosophie längst überholt, beim Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf. Und weil es in der Formel 1 nicht nur um Punkte, sondern um harte Dollars geht, lupft kein Rennfahrer den Gasfuß auch nur um einen Millimeter, bloß weil der Teamkollege an der Längsseite auftaucht. Oder um es mit Renault-Fahrer Robert Kubica zu sagen: "Wenn du im Fahrerlager einen Freund willst, musst du dir 'nen Hund zulegen."
Visier runter, alle auf Kampflinie - so wird's auch beim Großen Preis von Kanada am Sonntag (18 Uhr/RTL und Sky) zugehen. Bei den vier Spitzenteams geht es nicht nur gegen die fremde Konkurrenz, sondern auch gegen den Teamkollegen - wie die roten Bullen Sebastian Vettel und Mark Webber in Istanbul bewiesen haben. Teamkollegen sind manchmal wie Pulverfässer, wenn da einer zündelt, dann rappelt's in der Box. Eine kurze Bestandsaufnahme gibt's in unserer Bildergalerie.