Fernando Alonso: Falls der Spanier am Sonntag seinen dritten WM-Titel gewinnt, freut sich auch sein Bankberater. Klicke Sie weiter. Foto: dpa

Was Champions mit ihren Prämien alles angestellt haben: Biodynamische Produkte und Partys.

Stuttgart - Fernando Alonso kann am Sonntag beim Großen Preis von Brasilien (17 Uhr/RTL) zum dritten Mal Formel-1-Weltmeister werden, was Ruhm, Ehre und ein prall gefülltes Bankkonto bringt. Doch in der Geschichte der WM gab es auch Champions, die nicht durch Motorsport richtig reiche Männer wurden.

Wo Michael Schumacher steht, da ist die Spitze. So lautete das ungeschriebene Gesetz in der Formel 1 bis 2004. Der 41 Jahre alte Kerpener hat Maßstäbe gesetzt - mit sportlichen Rekorden, in der Professionalisierung eines Fahrers und natürlich auch im Geldverdienen. Der Mercedes-Mann ist der Krösus unter den Piloten, sein Vermögen wird auf über 500 Millionen Euro geschätzt. Nur ein Sportler weltweit kann noch tiefer im Geldbad tauchen: Golf-Profi Tiger Woods (USA) kommt auf eine Milliarde Euro.

Alonso ist da noch ein ziemlich kleiner Fisch, wenngleich er in dieser Saison bei Ferrari gut 18 Millionen Euro absahnt. Der dritte WM-Titel nach 2005 und 2006 würde auch seinen Bankberater glücklich machen. Der Automobil-Weltverband Fia und Formel-1-Rechteinhaber CVC überweisen einem Champion zwar keinen einzigen Cent, doch Alonso wird bei Ferrari und seinen persönlichen Sponsoren sicher ordentliche WM-Boni ausgehandelt haben. In der Königsklasse schlägt sich Erfolg lediglich für die Teams in harten Dollars nieder. Die Fia schüttet nach einem höchst geheimen Schlüssel gemessen am WM-Rang des Vorjahres an die Rennställe viele Millionen aus, zudem erhalten die Teams rund 60 Prozent der Einnahmen der Formula One Administration (FOA), die einem Umsatz von geschätzten 750 Millionen Dollar macht.

"Im Motorsport kommen mehrere Faktoren zusammen, die aus Rennfahrern Großverdiener machen", sagt Szenekenner Philip Beresford, "es gibt hohe TV-Quoten und damit weltweite, immense kommerzielle Interessen. Ein Team bezahlt im Gegensatz zu einem Fußball-Club nur zwei Fahrer - und so können die satte Gehälter und Sponsorengelder einstreichen." Die Einkommen von Alonso und Kollegen setzen sich in der Regel aus 70 Prozent Fixum sowie 30 Prozent Bonuszahlungen zusammen. Nur Red Bull setzt auf mehr Eigenverantwortung: Sebastian Vettel und Mark Webber kommen auf eine Jahresgage von 4,3 Millionen Euro, was höchsten 40 Prozent der Bezüge entspricht, 60 Prozent werden für Siege, Podiumsplätze und WM-Punkte ausgeschüttet. Doch Money, Money, Money ist nicht alles. "Wenn nur noch das Geld der Antrieb ist", sagt Vettel mit seinen 23 Jahren weise, "wirst du nicht mehr so gut sein, wie einer, der aus purer Leidenschaft und innerem Willen fährt." Aber: Kein Formel-1-Champion ist ein Sozialfall geworden - nur einer, der war kurz davor. Wir stellen die bekanntesten, skurrlisten und spannendsten Lebensläufe kurz vor.