Nach dem dritten Streich von Formel-1-Seriensieger Nico Rosberg stimmt die internationale Presse Lobeshymnen an.
Stuttgart - Nico Rosberg eilt in der Formel 1 von Sieg zu Sieg – und die internationale Presse ist verzückt. Die Lobeshymnen für den Mercedes-Piloten, der die Gesamtwertung nach drei Rennen mit der Maximal-Punktezahl 75 souverän anführt, ebben nicht ab. Die Pressestimmen im Überblick:
„AS“ (Spanien): So etwas geschieht im Katastrophenfall: Es gibt immer noch ein Gebäude, das nach dem Erdbeben stehen bleibt, einen Wolkenkratzer, der den Sturm überlebt, als wären sie ein Teil dieser zerstörenden Natur. Und so geschah es auch auf der unglaublichen Strecke in Schanghai. Mitten im Chaos: Nico Rosberg.
„The Guardian“ (England): Nico Rosberg baut seinen WM-Vorsprung vor Lewis Hamilton bei einem überwältigenden Sieg beim Großen Preis von China aus. Hamilton, der nach seinem Motorschaden im Qualifying als Letzter ins Rennen geht, muss in einem dramatischen Rennen fünf Mal in die Box und wird am Ende Siebter.
„Daily Mail“ (England): Rosberg baut seinen Vorsprung vor Mercedes-Team-Kollege und Titelrivale Lewis Hamilton nach einem bequemen Sieg aus. Es war ein dramatisches Rennen in Schanghai, aber Rosberg bekam davon nicht viel mit. Er fuhr allen davon, als eifere er Alberto Ascari, Michael Schumacher und Sebastian Vettel nach, und liegt nun mit 36 Punkten Vorsprung im Titelkampf vorne, auch wegen der Pechsträhne seines Teamkollegen Lewis Hamilton.
„Daily Telegraph“ (England): Wie ist Rosberg dem Blutbad ausgewichen, um sich dann den leichten Sieg beim Großen Preis von China einzufahren? Während hinter ihm das absolute Chaos tobt, Reifenpannen, fliegendes Geröll, Boxenstopps, Kollisionen und massenweises Überholen, spaziert Rosberg gelassen seinem sechsten Sieg in Folge entgegen. Während für Lewis Hamilton alles schief läuft, ging es für Rosberg fast nicht perfekter. Auf die Frage, ob er ein Glückspilz sei, antwortete er „Nein“. Diese Antwort ist einfach nicht mehr glaubwürdig.
Mit seinem dritten Sieg im dritten Saisonrennen hat Rosberg (30) nicht nur die Presse begeistert – er sammelte auch Argumente für eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages. „Ich fühle mich gut und bin sicher, dass ich hier noch viele Jahre fahre“, sagte Rosberg. Der WM-Spitzenreiter fährt seit 2010 für die Silberpfeile. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte Rosberg baldige Gespräche in Aussicht gestellt. Rosberg sei „ein wichtiger Pfeiler im Team. Es spricht also überhaupt nichts gegen eine Weiterverpflichtung“, erklärte Wolff. Niki Lauda, Ex-Weltmeister und Aufsichtsrats-Chef des Teams, lobte Rosberg überschwänglich: „Er fährt wie ein kleiner Gott.“