In Österreich soll die Corona-Zwangspause der Formel 1 enden (Archivbild). Foto: dpa/Erwin Scheriau

Die Formel 1 drückt aufs Tempo. Die Corona-Zwangspause soll Anfang Juli mit einem Rennen in Österreich enden. Die ersten Läufe werden vor leeren Rängen gefahren. Mindestens 15 Rennen soll es noch in diesem Jahr geben.

Spielberg - Die von der Corona-Pandemie ausgebremste Formel 1 plant ihren Neustart am 5. Juli mit einem Rennen in Österreich. Der überarbeitete Rennkalender werde 15 bis 18 Grand Prix mit einem Saisonfinale im Dezember in Abu Dhabi umfassen, teilte die Rennserie am Montag mit. Die ersten Rennen sollen im Juli und August ohne Zuschauer in Europa stattfinden. Von September an werde es auch Rennen auf anderen Kontinenten geben, hieß es. Ein endgültiger Kalender solle sobald wie möglich veröffentlicht werden.

Lesen Sie hier: Ferrari kocht sein eigenes Süppchen

Kurz zuvor hatten die Veranstalter auch den Großen Preis von Frankreich in Le Castellet abgesagt. Die gesetzlichen Regelungen in Frankreich machen es unmöglich, dass das Event im Süden des Landes wie geplant durchgeführt werden kann. Der Grand Prix war bislang für den 28. Juni vorgesehen. Zuvor wurde bereits der Große Preis von Monaco abgesagt, acht weitere Rennen mussten verschoben werden.

Im Not-Kalender der Formel 1 könnten Spekulationen zufolge sogar die ersten beiden Saisonläufe auf dem Red-Bull-Ring im österreichischen Spielberg stattfinden. „Wir sind voller Hoffnung und es wäre ein großartiger Start für die Meisterschaft, falls dies als sicher erachtet wird. Ich weiß, dass Red Bull alles tut, um das Rennen zu ermöglichen“, hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner gesagt.

Zwei Rennen im Silverstone könnten folgen

Laut Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko prüfe die Formel 1 gemeinsam mit den Veranstaltern in der Steiermark, „wie man die Anzahl der Personen einschränken kann, dass nicht der komplette Tross, dann wären es mehrere Tausend Leute, anreisen muss“. Die Teammitglieder könnten über Charter-Flieger direkt in Zeltweg nahe der Rennstrecke landen. Österreichs Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hatte schon gesagt, dass die Regierung einem Geisterrennen „zumindest nicht im Wege stehe“.

Im Anschluss an das Gastspiel in Österreich könnten zwei Rennen im Silverstone folgen. Die Streckenbetreiber informierten die Ticket-Inhaber am Montag, dass es in diesem Jahr kein Rennen mit Zuschauern geben werde. „Ich bin extrem enttäuscht, dass ich sagen muss, dass es für uns unmöglich ist, den diesjährigen Grand Prix vor Fans in Silverstone durchzuführen“, schrieb Streckenchef Stuart Pringle. Man habe sich diese Entscheidung so lange wie möglich offen gehalten, müsse diesen Schritt aber nun gehen.

Bis zu einer endgültigen Lösung seien aber noch viele Probleme zu überwinden, warnte die Formel 1. Dabei gehe es auch um die Einreise und die Arbeit der Teams in den jeweiligen Ländern der Rennen. Die Gesundheit und die Sicherheit aller Beteiligten stehe weiter im Vordergrund.