Die beiden dürften das Duell um den Titel wohl unter sich ausmachen: Max Verstappen (li.) und Lewis Hamilton nach dem Rennen in Barcelona. Foto: imago//Steve Etherington

Beim Großen Preis von Spanien haben sich die derzeit besten Formel-1-Piloten bis zum Schluss duelliert: Lewis Hamilton siegte dank eines Strategiekniffs – und so urteilen die Berichterstatter darüber.

Stuttgart - Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat beim Großen Preis von Spanien dank einer taktischen Meisterleistung seinen dritten Sieg im vierten Saisonrennen eingefahren. Max Verstappen machte nichts falsch, wurde dennoch besiegt. Einige Pressestimmen zum Rennen in Barcelona.

Großbritannien

Der „Guardian“ ist begeistert, wie exzellent die Symbiose aus Mensch und Maschine, aus Hamilton und Mercedes funktioniert: „Der Sieg von Lewis Hamilton und Mercedes beim Großen Preis von Spanien war eine heilsame Erinnerung daran, was für eine eindrucksvolle Kombination der Weltmeister und sein Team sind. Hamiltons kontrollierte, unerbittliche Fahrweise, gepaart mit einer cleveren und mutigen Strategie, war einer der Eckpfeiler ihres Erfolgs.“

Die „Daily Mail“ erteilt Rivale Verstappen eine kleine verbale Watschn: „Lewis erteilt Max eine spanische Lektion: Hamilton kämpft sich nach einem frühen Rückschlag zurück, zieht an Titelrivale Verstappen vorbei und holt sich den fünften Sieg in Barcelona in Folge.“

Und „The Sun“ bleibt ungewohnt sachlich und nüchtern: „Lewis Hamilton hat den Großen Preis von Spanien nach einem brillanten Duell mit Max Verstappen in Barcelona gewonnen.“

Spanien

Die Reporter von „As“ holen weit uns und gönnen ihren Lesern einen kleinen, feinen Essay: „Der Veteranenstatus ist ein Zustand der Anmut. Reife, Erfahrung, Intelligenz, Schlauheit, Gelassenheit, Talent... Unverzichtbare Zutaten im Streben nach Exzellenz, die sich im richtigen Maß zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Karriere eines Profis, auch eines Sportlers, verbinden. Und genau in diesem Zustand der Virtuosität befindet sich Lewis Hamilton derzeit (...) Verstappen ist die Zukunft, aber Hamilton ist zweifelsfrei immer noch die Gegenwart.“

Dagegen nimmt sich „Mundo Deportivo“ eine Anleihe vom Frühstücksfernsehen und bringt uns nährer, wie ein Formel-1-Sieg schmeckt: „Max Verstappen hatte den Honig auf den Lippen, als er sechs Runden vor Schluss von Lewis Hamilton überholt wurde.“

Und „La Vanguardia“ ist ebenfalls beeindruckt vom Zusammenspiel des Champions und Mercedes: „Hamilton zerlegt Verstappen mit taktischer Meisterleistung von Mercedes“

Österreich

Die „Kronen Zeitung“ stellt den Barcelona-Sieger auf eine Stufe mit Legende Ayrton Senna – völlig abwegig ist das sicher nicht: „Optimistisch war Red Bull Racing in den Grand Prix von Spanien gegangen, musste dann aber miterleben, wie Lewis Hamilton seinen fünften Sieg in Serie auf dem Circuit de Catalunya feierte - das schaffte auf derselben Rennstrecke in der Formel-1-Geschichte bisher nur Ayrton Senna in Monaco.“

Der „Kurier“ adelt die Strategie-Abteilung von Mercedes: „Lange Zeit sah es so aus, als würde Max Verstappen seinen zwölften Sieg in der Formel 1 feiern. Am Ende stand dann doch wieder Lewis Hamilton ganz oben auf dem Podest. Der Brite gewann dank perfekter Boxenstrategie den Großen Preis von Spanien und baute seine WM-Führung aus.“

Schweiz

Der „Tages-Anzeiger“ beschreibt ziemlich zutreffen, wie sich Max Verstappen gefühlt haben muss: „Verstappen verzweifelt an den Genies von Mercedes. Der Niederländer macht alles richtig, überholt Lewis Hamilton noch in der ersten Kurve – und gewinnt den Grand Prix von Spanien doch nicht.“