Einige Räte setzen auf höhere Steuereinnahmen durch mehr Gewerbe. Foto: avanti/Ralf Poller

Die CDU und die Freie Wähler in Steinheim drängen auf eine Erweiterung der Kreuzwegäcker. Doch eine schnelle Umsetzung scheint unrealistisch.

Bei den Beratungen über den Etat ploppen in Steinheim manche Forderungen Jahr für Jahr auf. Zu den Dauerbrennern gehört beispielsweise der Wunsch der CDU, die Einnahmeseite der Kommune dadurch zu stärken, dass mehr Gewerbesteuer generiert wird. Dieses Anliegen platzierte Fraktionschef Uwe Löder auch am Dienstag bei seiner Haushaltsrede im Gemeinderat. Es sei ein Ärgernis, dass die Erweiterung des Gewerbegebiets Kreuzwegäcker nicht vorangehe, sagte er. Unterstützung erhielt er für seinen Appell an die Verwaltung, das Projekt endlich anzupacken, von Timo Renz. Der Freie Wähler kündigte an, dass seine Fraktion im Laufe des Jahres einen Antrag mit entsprechender Stoßrichtung stellen werde.

Keine Kapazitäten vorhanden

Fraglich ist aber, ob die Rathausmannschaft den Wunsch überhaupt umsetzen könnte. „Dafür bräuchten wir Kapazitäten. Und die haben wir derzeit nicht“, sagt Bürgermeister Thomas Winterhalter auf Nachfrage. Er erinnert daran, dass die Verwaltung durch Großprojekte wie die Entwicklung des Neubaugebiets in Kleinbottwar auf Trab gehalten werde. „Ich hoffe aber, dass wir uns 2023 Gedanken zu dem Thema machen können“, erklärt er.

Wobei SPD-Chefin Annette Grimm schon andeutete, dass sie einer Erweiterung skeptisch gegenübersteht. Man müsse sich dann fragen, welche Flächen dafür versiegelt und welche landwirtschaftlichen Nutzflächen geopfert werden sollen.

Lanze für Lückenschluss im Radwegenetz gebrochen

Dagegen hätte vermutlich niemand etwas gegen eine durchgehende Radwegverbindung von Höpfigheim nach Murr einzuwenden, für die sich Rainer Breimaier von den Grünen starkmachte. In der Sache seien schon erste Gespräche geführt worden, aber bis dato liege keine Lösung auf dem Tisch, sagt der Bürgermeister. Abstimmen müsse man sich beispielsweise mit dem Landkreis, wenn es um das überörtliche Radwegenetz gehe. „Des Weiteren wird der Punkt im Frühjahr bei der nächsten Sitzung der Projektgruppe Radverkehr auf die Tagesordnung genommen und bis dahin durch die Verwaltung aufbereitet“, sagt Winterhalter.

Idee für einen Freizeitpark in Kleinbottwar

Dicke Bretter müssen wohl auch noch gebohrt werden, bis ein Vorhaben umgesetzt wird, das in Kleinbottwar auf der Wunschliste steht: ein Freizeitpark für Jung und Alt an der Bottwar. CDU und SPD stellten aber bereits ihre Zustimmung in Aussicht, dafür eine Planungsrate von 15 000 Euro in den Haushalt für 2023 aufzunehmen. „Ziel ist die Entwicklung und Ausarbeitung eines Konzepts, das als Masterplan die sukzessive Entwicklung des Geländes bis 2030 beschreibt und die Möglichkeiten einer schrittweisen Umsetzung mit allen Betroffenen untersucht und darstellt“, erklärte Grimm.

Bei besagtem Gelände handelt es sich um den Bereich rund um den Rasenplatz an der Bottwar. Der GSV Kleinbottwar und die Landschaftsarchitektin Regina Traub hätten im Ortschaftsrat Vorschläge präsentiert wie eine Boule-Bahn, ein Kneipp-Becken oder ein Beachvolleyballfeld, sagt Winterhalter. Zudem gehe es darum, das Ufer der Bottwar erlebbar zu machen. „Das ist eine gute Idee und begrüßenswert“, findet er. Nur müsse zunächst geprüft werden, was all das kosten würde und welche Einzelprojekte an dieser Stelle überhaupt realisierbar seien. Schließlich müssten Faktoren wie Überschwemmungszonen oder die Trasse der Bottwartalbahn berücksichtigt werden.