Fear of missing out wird durch Social Media verstärkt. Mehr dazu im Artikel. Foto: Kostenko Maxim / Shutterstock.com

Fear of missing out - die Angst, etwas zu verpassen, ist so alt wie die Menschheit. Doch Social Media verstärkt diese Gefühle und kann uns sogar abhängig machen.

Ihre Freunde treffen sich und haben Spaß zusammen, aber Sie können nicht dabei sein? Viele Menschen werden solch ein Situation kennen und es ist verständlich, sich dann etwas traurig oder niedergeschlagen zu fühlen – und vielleicht etwas „FoMO“ zu haben.

FoMO steht für „Fear of missing out“, also die soziale Angst, etwas zu verpassen. Wenn man beim Treffen der Freunde nicht dabei sein kann, ist es wohl gewissermaßen normal, Angst zu haben, etwas Tolles zu verpassen. Diese Angst gab es wohl schon immer, denn sie ist menschlich.

Menschen organisieren sich in Gruppen, zum Beispiel in Freundeskreisen. Wir sind aber nicht ständig mit diesen Gruppen zusammen, was dazu führt, dass das Fehlen der Gruppe unangenehme Gefühle auslösen kann. Hinzu kommt die Angst, falsche Entscheidungen zu treffen und so eventuell das lustigste Treffen, die beste Party oder den schönsten Ausflug zu verpassen. Die Folge:

Innere Unruhe und die Unfähigkeit, Dinge richtig zu genießen, aus Angst, dass etwas anderes gerade noch besser sein könnte.

Der Einfluss von Social Media auf FoMO

Wie bereits beschrieben, ist die Angst, etwas zu verpassen, nicht erst mit Social Media entstanden. Früher verglich man das eigene Leben eher mit dem der Nachbarn und Kollegen, wodurch ebenfalls eine Angst entstehen kann, falsche Entscheidungen zu treffen oder schlechtere Erfahrungen zu machen. FoMO ist heutzutage weiter verbreitet und oft auch verstärkt, weil durch soziale Medien so viel mehr vom Leben anderer Menschen öffentlich dargestellt wird und zugänglich ist.

Soziale Medien haben FoMo bei vielen Menschen noch verstärkt. Dank Facebook, Instagram & Co werden wir ständig damit konfrontiert, was unsere Freunde (oder auch Fremde) gerade machen, mit wem sie sich treffen, welche Reisen sie unternehmen oder in welches Restaurant sie gehen. In vielen Menschen wächst die Angst, solche tollen Erfahrungen zu verpassen oder schlechtere Erfahrungen zu machen.

Zwar bieten die sozialen Medien auch die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Gleichzeitig gibt es aber auch einen scheinbar endlosen Strom an Aktivitäten, an denen man nicht beteiligt ist. FoMO meint nicht nur, dass man immer mit Freunden zusammen sein will, sondern auch die Angst, dass die Erfahrungen von anderen Menschen besser sein könnten als die eigenen. Damit einher geht dann auch oft der Drang, die eigenen Unternehmungen auf Social Media zu teilen, um anderen mitzuteilen, dass man eben nichts verpasst.

Wer sich ständig mit anderen vergleicht, die eigenen Entscheidungen infrage stellt und nie richtig den Moment genießen kann, aus Angst, etwas zu verpassen, der wird unzufrieden. Das eigene Leben kann minderwertig erscheinen, was bis hin zu körperlichen Stressreaktionen wie Kopfschmerzen oder Ruhelosigkeit führen kann.

FoMO vermeiden: Das hilft

Sie erwischen sich dabei, wie Sie ständig am Handy hängen und auf Instagram, TikTok & Co das Leben anderer verfolgen und sich vergleichen? Das kann auf Dauer ungesund sein und schadet Ihnen wahrscheinlich mehr als dass es nutzt.

Mit diesen Tipps können Sie Ihre Angst, etwas zu verpassen, bekämpfen:

1. Nicht mit anderen vergleichen

Es muss nicht immer „mehr“ sein. Oft sind die Dinge, die wir gerade tun, schon richtig gut. Unser Ausflug in die Nachbarstadt wird nicht weniger schön, bloß weil jemand anderes gerade in der Karibik Urlaub macht, und der gemütliche Abend auf der Couch wird nicht weniger entspannt, bloß weil anderswo gerade jemand in die Disco geht. Versuchen Sie sich für die anderen zu freuen – aber nehmen Sie auch das Schöne an dem wahr, was Sie gerade tun oder haben.

2. Den Moment genießen

Legen Sie das Smartphone mal zur Seite, auch wenn es schwerfällt. Sie sind gerade in einem richtig tollen Restaurant oder haben eine schöne Aussicht auf einer Wanderung? Der erste Reflex sollte nicht sein, davon ein Foto für Social Media zu schießen, sondern tief durchzuatmen und im Hier und Jetzt zu leben. Sie machen diesen Restaurantbesuch, diese Reise oder diesen Abend mit Freunden für sich und nicht für Ihre Follower.

3. Digital Detox

Wenn Ihre FoMo sich durch Social Media deutlich verstärkt, dann ist „das Smartphone weglegen“ wahrscheinlich der beste Tipp. Ziehen Sie einen Digital Detox in Betracht und üben Sie sich im Verzicht. In einem anderen Ratgeber haben wir bereits 10 Tipps für einen Digital Detox für Sie zusammengefasst.

4. Entschleunigen und das Verpassen genießen

FoMO bedeutet Stress – ständig wollen wir wissen, wer was macht und wo wir als nächstes sein sollten. Die Wahrheit ist: Sie müssen nicht über alles und jeden Bescheid wissen und Sie müssen auch nicht alles tun, was andere tun. Entschleunigen Sie Ihren Alltag, indem Sie das Verpassen genießen. Wenn Sie von so manchem Aufreger-Thema im Netz erst gar nichts mitbekommen, kann es Sie auch nicht stressen. Entfolgen Sie beispielsweise Accounts, die Sie regelmäßig stressen und folgen Sie nur noch denen, deren Content Ihnen wirklich Spaß macht, ganz ohne schlechtes Gewissen oder Nervosität.

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