Der Förderverein Pferdehof am Schlossberg unterstützt den Pferdehof der Diakonie Stetten finanziell und ideell. Im Mittelpunkt steht das Reiten für Geflüchtete und sozial Benachteiligte – dafür gab es jetzt eine Auszeichnung beim Stuttgarter Kiwanis-Preis.
Er wusste zwar, dass sein Verein nominiert ist, aber mit dem zweiten Preis hat Martin Frädrich nicht gerechnet. Entsprechend groß war die Freude bei der Preisverleihung zum Stuttgarter Kiwanis-Preis, die im Stuttgarter Rathaus stattfand. Dort wurde die Arbeit des Fördervereins Pferdehof am Schlossberg in Kernen mit 3000 Euro belohnt. „Wir sind natürlich angewiesen auf Spenden. Daher ist es toll, dass wir hier prämiert werden“, sagt Martin Frädrich. Er ist selbst Western-Reiter und kennt den Pferdehof, auf dem die Welt ein bisschen heiler als anderswo zu sein scheint, schon viele Jahre. Im Ruhestand hat der Jurist den Vorsitz des Fördervereins für den Pferdehof übernommen.
Das war vor vier Jahren. Und seit dreieinhalb Jahren engagiert sich der Förderverein dafür, dass geflüchtete und sozial benachteiligte Kinder auf dem Rücken der Pferde ein wenig Freude, Ablenkung und Glücksmomente erleben. „Wir haben beobachtet wie Flüchtlinge aus der Ukraine in die Sammelunterkunft nach Rommelshausen gekommen sind. Darunter waren viele traumatisierte Kinder. Uns war deshalb klar, dass wir da was machen müssen“, sagt Martin Frädrich. Dass auf dem Pferdehof der Diakonie Stetten therapeutisches Reiten angeboten werde, hätte da gut gepasst. „Die positive Wirkung im Umgang mit Pferden erleben wir hier täglich“, sagt Martin Frädrich.
Förderverein freut sich über die Anerkennung
Genau das war auch das Anliegen des Fördervereins, der durch die Auszeichnung beim Stuttgarter Kiwanis-Preis mehr finanzielle Mittel zur Verfügung hat – zum Glück möchte man sagen, denn die Ideen scheinen den Verantwortlichen nicht auszugehen. Martin Frädrich zählt mehrere Projekte auf, die mit den 3000 Euro umgesetzt werden sollen: „Damit werden wir das nächste Flüchtlingsprojekt in den kommenden Sommerferien finanzieren, dann überlegen wir, uns an der Anschaffung eines neuen Nachwuchspferdes zu beteiligen, wollen uns bei der Reparatur eines Offenstalls auf der Ponywiese einbringen und das Ehrenamt mehr fördern“, sagt Martin Frädrich.
Den jungen Leuten, die zum Helfen kommen, solle mehr als nur das übliche „Helferfest“ zum Dank geboten werden. „Wir wollen ihnen einen Erste-Hilfe-Kurs am Pferd anbieten. Oft ist man allein beim Tier und muss Situationen richtig einschätzen“, sagt Martin Frädrich.
Geflüchtete Kinder sollen schöne Stunden erleben
Doch in erste Linie geht es dem Vorsitzenden des Fördervereins Pferdehof am Schlossberg darum, den Geflüchteten in den Sommerferienwochen schöne und unbeschwerte Momente auf dem Rücken der Therapiepferde zu schenken. Um die Auszeichnung entgegen zu nehmen, war Martin Frädrich bei der Verleihung im Stuttgarter Ratskeller, bei der Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper mit dem Präsident des Kiwanis-Clubs Stuttgart, Zoltán Bagaméry, durch den Abend führte. 10 000 Euro gingen an drei Projekte, die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche in der Region einsetzen. „Dass wir als junger Verein aus dem Rems-Murr-Kreis dabei sind, ist eine Ehre“, freut sich Frädrich.
Förderverein Pferdehof am Schlossberg
Ferienangebot
Mit seinem Angebot der Reitstunden für geflüchtete und sozial benachteiligten Kindern in den Sommerferien wird der Förderverein im Ferienprogramm der Gemeinde Kernen abrufbar sein. Die Termine stehen fest: Es sind die folgenden Donnerstage in den Sommerferien: 31. Juli, 7. August, 14. August und 4. September. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Fördervereins unter https://www.fopsev.de.