Am Samstag war im Blauen Haus viel los – Kunst gab es auch zu sehen. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der Förderkreis krebskranke Kinder hat im Blauen Haus zum Osterfest geladen. Der Erlös von Ostermarkt und Waffelverkauf ist für die Projekte des Vereins gedacht – als nächstes will sich der Förderkreis um die Nachsorge nach der Krebsbehandlung kümmern.

Stuttgart - Das Haus ist voll – aber das ist es eigentlich immer. Diesmal sind es aber nicht nur Familien mit krebskranken Kindern, die durch Zimmer und Flure laufen, sich in der Küche zum Kaffee treffen, sondern alle, die sich für die Arbeit des Förderkreises interessieren: Am Samstag war Benefiz-Osterfest im Blauen Haus.

Draußen schlittern Kinder auf einer 15 Meter langen Rollenrutsche durch den Garten, drinnen riecht es nach frisch gebackenen Waffeln, bei „Kunst im Wohnzimmer“ sind Bilder der Künstlerin Silva Hoffmann ausgestellt, die zum Verkauf stehen. Ein bisschen die Welt draußen vergessen können die Gäste im Flugsimulator oder in der „Bäämbox“, der Fotobox von Christina und Yusuf Paylar, bei der Schnappschüsse mit lustigen Masken oder Requisiten gemacht werden. „Wir sind gefragt worden, ob wir mitmachen wollen, und für uns stand fest: Das unterstützen wir“, sagt Christina Paylar. Der Erlös des Osterfests ist für die Projekte des Förderkreises bestimmt.

Das nächste Projekt steht in den Startlöchern

Und die werden nicht weniger. Das Blaue Haus am Herdweg mit seinen 17 Apartments ist quasi durchweg voll belegt, am Tag nach dem Osterfest werden die nächsten Familien anreisen, deren Kinder im nahegelegenen Olgäle in Krebsbehandlung sind. „Uns wäre es ja am liebsten, es wäre keiner da“, sagt erster Vorstand Stefan Nägele, „denn das würde heißen: keine krebskranken Kinder.“ So liegt das Blaue Haus aber bei 8000 Übernachtungen im Jahr, und auch das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern: Der Förderverein möchte sich um die Nachsorge kümmern. „Das Leben der Kinder ist völlig anders nach dem Krebs“, erklärt Nägele. „Sie sind geheilt und müssen ins Leben zurückfinden.“ Sie brauchen Hilfe bei psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen, bei der Rückkehr in die Schule oder Ausbildung und dem Aufholen des verpassten Stoffs. Dieses Projekt wird – wie alle des Fördervereins – ausschließlich über Spenden finanziert.