Fast 40 Ärzte des Klinikums Stuttgart gehören laut „Focus“ zu den Topmedizinern in Deutschland. Foto: IMAGO/Achim Zweygarth

Das Klinikum Stuttgart freut sich erneut über zahlreiche Auszeichnungen. Die vom Magazin „Focus“ veröffentlichte Top-Mediziner-Liste ist aber nicht unumstritten.

Das Magazin „Focus“ hat wieder seine viel beachtete Bestenliste von Top-Medizinern in Deutschland veröffentlich. Auch das Klinikum Stuttgart ist wieder mit einer Menge Ärzte vertreten und hat sich zum Vorjahr sogar noch leicht verbessert: Waren es 2024 noch 37 gelistete Ärzte, haben es dieses Jahr sogar 38 in das Ranking geschafft. Sie wurden in 61 Fachgebieten genannt.

 

„Die Auszeichnung ist ein Beleg für die hohe medizinische Qualität und Spezialisierung am Klinikum Stuttgart“, sagt Prof. Dr. Jan Steffen Jürgensen, Vorstand des Klinikums Stuttgart. Die Größe des Klinikums – es ist das größte in Baden-Württemberg – sei hier ein Vorteil: „So können wir unseren jährlich 80.000 stationären Patienten in leistungsstarken Zentren Spitzenmedizin mit umfassender Expertise bieten.“

Jan Steffen Jürgensen freut sich, dass das Klinikum Stuttgart in der Bestenliste stark vertreten ist. (Archivbild) Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die vollständige Liste der ausgezeichneten Medizinerinnen und Mediziner des Klinikums Stuttgart umfasst eine große Bandbreite – von der Kinderorthopädie bis zur Strahlentherapie, von der Leukämiebehandlung bis zur Lungenheilkunde.

Die Liste soll laut Angaben des Nachrichtenmagazins Patienten Orientierung liefern, wo sie sich besonders gut aufgehoben fühlen können. 3800 Mediziner sind diesmal gelistet – etwas weniger als im Vorjahr (4100), was das starke Abschneiden der Stuttgarter Mediziner sogar noch etwas beachtlicher macht. Dennoch ist die „Fokus“-Ärzteliste nicht unumstritten.

„Fokus“-Ärzteliste laut Münchner Landgericht „potenziell irreführend“

Denn das Landgericht München stufte das Siegel 2023 als „potenziell irreführend“ ein. Es könne der Eindruck erweckt werden, dass nur gelistete Ärzte besonders qualifiziert seien. Schließlich ist hohe Qualifikation auch denkbar, ohne die Kriterien der Studie zu erfüllen, die vom Münchner Institut FactField durchgeführt wird.

„Focus“ gibt sich indes Mühe, die Methodik der Studie transparent zu machen. „Jedes Jahr aufs Neue werden dafür Primärdaten erhoben und Daten aus öffentlichen Quellen recherchiert. 41.000 Mediziner erhalten einen ausführlichen Fragebogen zur Selbstauskunft, beispielsweise zu ihren medizinischen Qualifikationen und ihrem Behandlungsangebot“, schreibt das Magazin zu der aktuellen Veröffentlichung. 1,1 Millionen Datenpunkte seien erhoben worden, zusätzlich 2,3 Millionen wissenschaftliche Publikationen durchforstet.

Trotz der kritischen Stimmen ist das Klinikum Stuttgart nicht die einzige Einrichtung, die sich über die Auszeichnungen freut. Auch viele andere Krankenhäuser, beispielsweise die Rems-Murr-Kliniken, fühlen sich geehrt, stark in der Top-Mediziner-Liste vertreten zu sein.