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Einer Flusskreuzschifffahrt auf der Donau muss man sich einfach hingeben.

Es ist schwül und laut, in den Geruch von gefüllten Krautwickeln mischt sich das Sächsisch, Hessisch und Wienerisch der Nachbartische, der rumänische Kellner grüßt mit "Mahlzeit!". Hinter den Scheiben zieht eine Landschaft vorbei, so schön, dass sie einem das Herz erweichen würde, wenn nicht der gefüllte Magen das Signal zum Mittagsschlaf gäbe. Schon etwas müde ahnt das Hirn: Einer Flusskreuzschifffahrt auf der Donau muss man sich einfach hingeben, widerspruchslos.

Donauschifffahrtsgesellschaft: Das ist der Takt der Wellen und von Essen, Durchsagen und Ausflügen, auch auf der MS Donaustar. Von Bukarest fährt das Drei-Sterne-Schiff über das Delta bis nach Belgrad, auf der unbekannten Donau. Nur jeder fünfte Tourist reist hier, wo der Fluss mächtig und träge ist. An den Ufern stehen Baumreihen im Hochwasser; ein paar Hafenstädte mit wuchtigen Werften ziehen vorbei, vor allem aber: flaches Land. Kein Vergleich zu der Walzerseligkeit und den prachtvollen Kulissen, zwischen denen die Donau von Passau nach Budapest gleitet. Auf den rund 1.100 Kilometern östlich von Belgrad ist der Fluss noch fast für sich.

Was nicht für das Bordleben gilt. Schon bald sind die Gesichter vertraut – meist nicht ganz faltenfrei, silbrig umrahmt. Der Frühpensionär vom Nachbartisch senkt den Altersschnitt schon beachtlich. Die ausgiebigen Menüs, die Kaffeetafel, die Informationen aus den Lautsprechern kommen bei den Mitreisenden gut an. Man schätzt Rituale, wie sie das "Traumschiff" zeigt. Applaus, als der Kapitän das Sektglas erhebt. Beifall für die illuminierten Fleischspießchen zum rumänischen Abendessen.