Mindestens 31 Menschen kamen bei dem Flugzeugabsturz in Taipeh ums Leben. Foto: dpa

Die Suche nach vermissten Passagieren geht einen Tag nach dem Flugzeugabsturz in Taipeh weiter. Mindestens 31 Menschen sind ums Leben gekommen, rund ein Dutzend gilt weiter als vermisst. Unterdessen erteilten die Behörden für Maschinen des Typs ATR 72 ein Startverbot.

Taipeh - Einen Tag nach einem der schlimmsten Flugzeugabstürze Taiwans haben Retter die schwierige Suche nach Überlebenden fortgesetzt.

Von den 58 Menschen an Bord des Fluges GE235 kamen mindestens 31 Menschen ums Leben, rund ein Dutzend gilt weiter als vermisst, wie die taiwanesische Nachrichtenagentur CNA unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete. Das Flugzeug hatte kurz nach seinem Start vom Flughafen in der Millionenstadt Taipeh eine Brücke in einem Wohngebiet gerammt und war anschließend in einen Fluss gestürzt.

Der Rumpf der Maschine hatte sich in das Flussbett gebohrt. Mit einem Kran konnten die Rettungskräfte in der Nacht auf Donnerstag mehrere große Teile des zweimotorigen Turboprop-Verkehrsflugzeugs vom Typ ATR-72 aus dem Wasser ziehen. Die Leichen des Piloten, Kopiloten und Flugingenieurs konnten geborgen werden. Wenig später wurden die Körper von zwei Passagieren einen halben Kilometer von der Absturzstelle entfernt im Wasser entdeckt. Die Einsatzkräfte befürchten, dass noch mehr Menschen von der Strömung abgetrieben worden sein könnten.

Flug GE235 der Airline Transasia war um 10.52 Uhr (Ortszeit) in der Millionenstadt gestartet, um zur Insel Kinmen zu fliegen. Wenige Minuten später fing die Luftfahrtbehörde einen Notruf auf. Anschließend riss der Kontakt ab. Für die taiwanesische Fluggesellschaft Transasia war es schon das zweite Unglück innerhalb von sieben Monaten. Die Auswertung der Daten aus der Blackbox soll den Hintergrund des Absturzes klären.

Als Vorsichtsmaßnahme erteilte Taiwans Luftverkehrsbehörde (CAA) allen Flugzeugen des Typs ATR 72 ein Startverbot. Während der vergangenen 20 Jahre hatte es vier schlimme Flugzeugabstürze mit ATR 72 von taiwanesischen Fluggesellschaften gegeben. Bei einem Unglück im Juli des vergangenen Jahres war eine Maschine der Transasia des gleichen Typs bei einem Sturm auf der Insel Penghu in ein Wohngebiet gestürzt. 48 Menschen kamen ums Leben.