Die zweimotorige Maschine der Fluggesellschaft Tara Air war am Sonntag verunglückt. Foto: dpa/Uncredited

Suchmannschaften haben nach dem Absturz eines Flugzeugs in Nepal alle Todesopfer geborgen. Auch zwei Deutsche waren an Board.

Nach dem Absturz eines Flugzeugs in Nepal mit zwei Deutschen und 20 weiteren Menschen an Bord haben die Suchmannschaften die Leichen aller Insassen geborgen. „Alle Leichen wurden jetzt gefunden“, sagte am Dienstag der Sprecher der nepalesischen Zivilluftfahrtbehörde. Die beiden getöteten Deutschen waren nach Angaben ihres nepalesischen Reisebüros auf dem Weg zu einer zweiwöchigen Trekkingtour im Himalaya. Die Unglücksursache ist weiterhin unklar.

Die zweimotorige Maschine der Fluggesellschaft Tara Air war am Sonntag auf dem Weg zum Bergsteiger-Ziel Jomsom verunglückt. Schlechtes Wetter erschwerte den Bergungseinsatz. Die meisten Helfer mussten die Absturzstelle in 4420 Metern Höhe in den Bergen zu Fuß erklimmen. Rund 60 Einsatzkräfte waren an der Suchaktion beteiligt.

Zwei Deutsche unter den Opfern

An Bord der Maschine vom Typ Twin Otter waren drei Besatzungsmitglieder und 19 Passagiere. Bei den beiden deutschen Touristen handelt es sich nach Angaben der Fluggesellschaft um eine 56-jährige Frau und einen 57 Jahre alten Mann aus Hessen. Sie wurden begleitet von einem nepalesischen Tourguide.

An Bord waren auch eine 15-jährige Jugendliche und ihr 22-jähriger Bruder aus Indien, die mit ihren geschiedenen Eltern im Urlaub waren. Die übrigen Insassen des Flugzeugs waren Nepalesen, darunter ein Paar mit zwei Töchtern.

Der Funkkontakt zu dem Flugzeug war am Sonntag kurz nach dem Start in der Stadt Pokhara im Westen Nepals abgebrochen. Die Unglücksursache ist noch unklar. Laut der Website der Flugsicherheitsbehörde war das Flugzeug von dem kanadischen Hersteller De Havilland gebaut worden und hatte seinen Jungfernflug bereits 1979 absolviert.

Wrack des Flugzeugs am Montagmorgen entdeckt

Am Montagmorgen wurde das Wrack des Flugzeugs in den Bergen entdeckt. Auf Fotos von der Absturzstelle sind auf einem Berghang verstreute Trümmerteile zu sehen. Auch die Registriernummer des Flugzeugs 9N-AET ist darauf deutlich zu erkennen.

Die Luftfahrt in Nepal boomt seit Jahren und wird sowohl für Touristen als auch für den Gütertransport ausgebaut. Die Sicherheitsstandards sind angesichts unzureichender Ausbildung des Personals und mangelhafter Wartung der Maschinen allerdings niedrig. Die Europäische Union hat daher alle nepalesischen Fluggesellschaften aus ihrem Luftraum verbannt. 

Hinzu kommt, dass sich in dem Himalaya-Staat einige der abgelegensten und schwierigsten Landebahnen befinden. Das Wetter in Nepals Bergen kann schnell umschlagen und gefährliche Flugbedingungen schaffen.