Eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft China Eastern ist im Süden Chinas abgestürzt (Symbolbild). Foto: AFP/HECTOR RETAMAL

Nach dem Absturz einer Boeing 737 mit über 130 Menschen in Südchina suchen Bergungstrupps weiter nach Hinweisen auf die Ursache. Ein Experte hält den Absturz für „sehr ungewöhnlich“.

Auf der Suche nach Hinweisen über die Absturz-Ursache einer Boeing 737 im Süden Chinas haben die Bergungstrupps weitere Wrackteile gefunden. Die meisten der Teile, darunter Bestandteile des Flügels und der Turbinen, seien in einem Radius von rund 30 Metern um die Haupt-Einschlagstelle der Maschine gefunden worden, teilten die Behörden am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit. Auch wurden demnach weitere Überreste der 132 Menschen an Bord gefunden.

Nachdem am Mittwoch der Sprachrekorder aus dem Cockpit gefunden und zur weiteren Untersuchung nach Peking geschickt worden war, ging am Donnerstag die Suche nach dem Daten-Flugschreiber weiter, der wichtige Hinweise zur Aufklärung der Absturzursache liefern könnte. Starker Regen und die aufgeweichten Böden in der nur schwer zugänglichen Bergregion erschwerten die Arbeiten weiterhin erheblich.  

Die Boeing 737-800 der Gesellschaft China Eastern war am Montag plötzlich kopfüber in einen steilen Sturzflug übergegangen und kurze Zeit später in einem hügeligen Waldgebiet in der Nähe der Stadt Wuzhou eingeschlagen. Laut der chinesischen Zivilluftfahrbehörde sei mehrfach versucht worden, Kontakt zur Maschine aufzunehmen, doch habe die Crew nicht geantwortet. Rund drei Minuten nach Beginn des Sturzfluges sei das Signal der MU5735 dann verschwunden. 

Der Staatssender CGTN zitierte den chinesischen Luftfahrt-Professor Hu Xiaobing, der sagte, dass zunächst die offiziellen Untersuchungsergebnisse abgewartet werden müssten. Aus seiner Sicht sei der Absturzhergang jedoch „sehr ungewöhnlich“, weil das Flugzeug praktisch vertikal mit der Nase voraus vom Himmel stürzte, wie auf Videos zu sehen war. Es sei möglich, so schlussfolgerte der Fachmann, dass der Pilot während des Sturzfluges bewusstlos war. An Bord der Maschine waren 123 Passagiere und 9 Crewmitglieder.