Landung in Stuttgart: Der Winterflugplan sieht etwas mehr Flüge vor als im vorigen Winter. Foto: Flughafen Stuttgart GmbH

Vom 31. Oktober an läuft im Luftverkehr alles nach dem Winterflugplan. Man kann ganz coole Ziele wählen. Aber es gibt Alternativen zum großen Kälteerlebnis.

Stuttgart - Es muss nicht immer das Mittelmeer sein – jetzt kann man ab Stuttgart zweimal pro Woche auch zum Polarkreis fliegen. Die Lufthansa-Tochter Eurowings hat Lulea und Kiruna, die nördlichste Stadt Schwedens, unter ihre Flugziele ab Stuttgart aufgenommen. Wenn am Sonntag, 31. Oktober, am Airport der Winterflugplan in Kraft tritt, werden allerdings die Destinationen in wärmeren Gefilden nach wie vor eine recht große Rolle spielen.

Turkish Airlines, Sunexpress und Pegasus starten zu neun Zielen in der Türkei. Palma de Mallorca wird nahezu täglich auf der Anzeigetafel am Flughafen für die Starts und Landungen auftauchen. Und Eurowings bringt auch Passagiere in die Nähe der nordafrikanischen Atlantikküste, nämlich nach Marrakesch (Marokko). Die Ferienfluggesellschaft Tuifly, die soeben die Sitzplatzzahl bei Flügen ab Stuttgart in diesem Herbst um 3000 aufgestockt hat, wird mit zwei hier stationierten Flugzeugen durchgängig die Kanaren und Kapverdischen Inseln im Atlantik und das ägyptische Hurghada am Roten Meer anfliegen.

Luftverkehr stabilisiert sich schrittweise

Neues Ziel im Winterflugplan wird auch Kopenhagen sein, allerdings erst vom 5. November an, wenn Scandinavian Airlines dreimal pro Woche auf diese Strecke geht. Neben dem Drehkreuz Kopenhagen sind auch die Stuttgarter Flugziele Amsterdam, Wien, London, Istanbul und Moskau für Umsteiger auf Langstrecken interessant.

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Insgesamt enthalte der Winterflugplan nach jetzigem Stand 66 Direktflugziele in 26 Ländern, teilte die Flughafengesellschaft mit. Damit sei das Streckennetz etwas engmaschiger als im Winterflugplan des stark von der Pandemie geprägten Jahres 2020. Viele Ziele würden auch häufiger bedient als im Vorjahr. Damit setze sich die schrittweise Stabilisierung des Luftverkehrs auch am Flughafen Stuttgart fort. Verglichen mit den entsprechenden Zeiträumen vor der Coronapandemie sei man nun wieder bei rund 50 Prozent der vormaligen Passagier- und Flugzahlen. Das galt auch für die vergangene Woche, die 41. Kalenderwoche, in der 1170 Flugbewegungen, also Starts oder Landungen, verzeichnet wurden.

In Spitzenzeiten gibt es Gedränge

Wer in diesen Zeiten fliegt, zahlt vermutlich mehr, als er vor dem Februar 2020 und dem Ausbruch der Pandemie bezahlt hätte. Die Ticketpreise sind gestiegen, und nicht wenige Experten meinen, dass die Preise auf absehbare Zeit recht hoch bleiben werden. Die vergleichsweise geringe Auslastung am Flughafen im Vergleich zu 2019 schützt allerdings nicht vor Hektik. Denn im Tagesverlauf sind die Unterschiede wie schon in den vergangenen Monaten recht hoch.

In Spitzenzeiten werden bis zu 70 Prozent der früheren Auslastung erreicht – der Betrieb am Flughafen muss aber nach Monaten mit Lockdowns oder äußerst schwachem Betrieb wieder angepasst werden. Operativ stehe man also dennoch vor großen Herausforderungen, heißt es bei der Flughafengesellschaft. Die Spitzen beim Check-in und an den Sicherheitskontrollen, wo nicht jede oder jeder zügig die Jacken- und Hosentaschen leert und den Inhalt rasch aufs Band vor den Kontrollgeräten legt, produzieren manchmal Staus. In jüngerer Zeit sei es vorübergehend auch zu zeitweiligen Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen von bis zu einer Dreiviertelstunde gekommen, sagte Flughafensprecher Johannes Schumm. Angestrebt ist, dass die Wartezeiten nicht mehr als zehn Minuten betragen.

In Terminal 3 kommen Röntgengeräte

Gar keinen Check-in gibt es zurzeit und bis zum Frühjahr 2022 in Terminal 3. Denn die Kontrollanlage für das Reisegepäck in diesem Fluggastgebäude muss in den Wintermonaten, wenn der Betrieb generell geringer ist als im Sommer, mit einem Aufwand von rund fünf Millionen Euro erneuert werden. Hier werden Röntgenkontrollgeräte eingebaut. Daher können keine Gepäckstücke von den Check-in-Schaltern nach unten zu der Gepäckkontrollstelle befördert werden, die dort normalerweise hinter den Kulissen betrieben wird. Die Flughafen-Informationsstelle und die Schleusen der Sicherheitskontrolle sind dort weiterhin verfügbar. Nur zur Abgabe der Gepäckstücke müssen die Passagiere in andere Terminals. Wohin, wird ihnen auf Monitoren angezeigt. Mit negativen Folgen und zusätzlichen Engpässen rechnet die Flughafengesellschaft aber nicht. Grund für die Erneuerung sei ein neuer technischer Standard, der von September 2022 an zwingende Gesetzeslage sei.

Wieder geöffnet für Schaulustige

Besucherzentrum
Am Flughafen Stuttgart ist seit Freitag, 22. Oktober, das neue Besucherzentrum Skyland in Terminal 3 auf der Galerie-Ebene geöffnet. Es veranschaulicht mit Blick auf das Flughafenvorfeld kleinen und großen Gästen mit interaktiven Exponaten alles rund um das Fliegen und den Landesairport. Der Eintritt ist frei. Nur eine Etage höher wird man ab Frühling 2022 wieder hinaus können auf die Besucherterrasse, von dort lässt sich das Geschehen auf dem Vorfeld dann hautnah erleben. Der Eintritt dort ist ebenfalls gratis. Das Skyland ist donnerstags bis sonntags jeweils von 9 bis 19 Uhr geöffnet.

Besichtigungen
Das Skyland ist nun auch Startpunkt für alle Flughafentouren. Diese sind jetzt wieder online buchbar. Im Programm sind die Themenschwerpunkte fairport und Nachhaltigkeit, der Flughafen als Verkehrsdrehscheibe oder der seit Jahren beliebte Klassiker, die flySTR-Tour.