Beim Stuttgarter Flughafenbahnhof soll auch ein drittes Gleis für den Fern- und Regionalverkehr gebaut werden. Foto: dpa

Die Partner des Projekts Stuttgart 21 haben sich auf 80 Millionen Euro teure Änderungen für den Flughafenanschluss geeinigt. So sollen Konflikte mit der S-Bahn vermieden werden.

Stuttgart - Für den umstrittenen Anschluss der Gäubahn an den Landesflughafen werden die bisherigen Stuttgart-21-Baupläne erheblich geändert. Bahn-Infrastrukturvorstand Volker Kefer, Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) und Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) haben sich auf ein Maßnahmenpaket geeinigt.

Geplant ist nun der Bau eines Extra-Gleises für die Gäubahn am Flughafen – die so genannte Variante drittes Gleis – und eine zusätzliche Bahnbrücke am Gäubahn-Abzweig im Wald bei Stuttgart-Rohr. Damit wir die Infrastruktur an jenen Punkten erweitert, die von der Technischen Uni Dresden als kritische Engstellen identifiziert worden sind. In Gutachten war vor Verspätungen für die S-Bahn von und zum Flughafen und für die Züge der Gäubahn von und nach Singen gewarnt worden.

Die Zusatzbrücke und das dritte Gleis, durch das der heutige S-Bahnhalt am Airport unverändert bleiben kann, sollen 80 Millionen Euro kosten. Den Betrag sollen Bahn, Land und Region aufbringen. „Wir werden unseren Anteil durch die Bestellung zusätzlicher Züge auf der Gäubahnstrecke leisten“, sagt Minister Hermann. Er hat durchgesetzt, dass es einen Halt für Gäubahnzüge am Bahnhof Stuttgart-Vaihingen geben und ein geplanter S-Bahntunnel vor Vaihingen auf das Maß von Fernzügen geweitet werden wird. Damit kann die alte Gäubahnstrecke durch Stuttgart flexibel nutzbar bleiben. Die Kosten von bis zu 15 Millionen Euro muss das Land allein tragen.

Bis April sollen Prüfaufträge zur Machbarkeit erledigt werden. Bei der Sitzung des S-21-Lenkungskreises am 20. April soll ein Beschluss gefasst, dann ein Vertag außerhalb des S-21-Finanzierungsvertrages geschlossen werden. Das Gesamtprojekt mit Tiefbahnhof und Strecke bis Wendlingen ist mit 6,5 Milliarden Euro veranschlag und soll Ende 2021 fertig sein.