Die für den ersten Streiktag der Vorfeldlotsen am Dienstagmorgen angekündigten Behinderungen am Stuttgarter Flughafen sind zunächst ausgeblieben. Der Flughafen setzte Mitarbeiter aus anderen Bereichen ein.

Stuttgart - Keine Behinderungen durch Streiks der Vorfeldkontrolle: Am Stuttgarter Flughafen sind am Dienstag alle Maschinen ohne Verzögerungen gelandet und gestartet. Am ersten Streiktag war zwar ein Großteil der insgesamt 22 Mitarbeiter der Vorfeldkontrolle in den Ausstand getreten, doch nicht alle streikten, teilte ein Flughafensprecher mit. "Alles verläuft normal", sagte er. "Es war klar, dass nicht sofort etwas zu merken ist, daher geht der Streik auch bis Freitagabend, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF).

Die GdF will mit dem Streik unter anderem bis zu 30 Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten durchsetzen, um deren "besonderer Verantwortung und Belastung" gerecht zu werden. "Bei 17 Stunden Arbeitsbelastung pro Tag werden die drei eingesetzten Mitarbeiter die Arbeit auf dem Vorfeld kaum bis Freitag aushalten", sagte der Gewerkschaftssprecher.

Am Montag hatte der Flughafen bekanntgegeben, dass spätestens zum 1. April 2009 die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) die Vorfeldkontrolle vom Tower aus mit übernehmen soll. Sowohl für Piloten als auch für die Flugsicherung und den Flughafen sei eine zentrale Steuerung der Flugzeuge auf dem Vorfeld "einfacher und betriebswirtschaftlich vorteilhafter". Neun Beschäftigten soll ein Abfindungsangebot vorgelegt, die übrigen künftig in anderen Bereichen des Flughafens eingesetzt werden.

Auch wenn mit dem neuen Vertrag mit der DFS der Gewerkschaft der eigentliche Streikgrund weg bricht, will sie an ihrem Arbeitsausstand festhalten. Ein Sprecher hatte am Dienstagmorgen damit gerechnet, dass der Streik im Lauf des Tages noch Auswirkungen zeige. Momentan setze der Flughafen drei Mitarbeiter als Ersatz ein, zwei davon dürften in dem sensiblen Bereich nach seinen Angaben aber gar nicht arbeiten. Das bestritt ein Flughafensprecher: "Alle haben Ausweise für das Vorfeld, sie dürften dort sonst gar nicht hin."

Die DFS will den Rollverkehr bundesweit künftig alleine steuern und hat bereits entsprechende Verträge mit neun deutschen Flughäfen geschlossen, weitere sollen folgen. In Stuttgart übernimmt die DFS Flugzeuge bislang erst am Übergabepunkt in Höhe des Kleinflughafens. Die Vorfeldkontrolle ist unter anderem für das Parken der Flugzeuge und den Fahrzeugverkehr auf dem Rollfeld zuständig.