Geblendet: Wer auf Flugzeuge mit Laserpointern zielt, begeht eine Strafbare Handlung. Foto: dpa

Immer wieder werden mit Laserpointern strafbare Handlungen begangen – die Täter blenden Piloten, Lokführer, Autofahrer. Zuletzt wurde ein Flieger der Austrian Airlines beim Landeanflug auf den Stuttgarter Flughafen in Gefahr gebracht.

Stuttgart - Gegen einen 28-Jährigen, der etwa elf Kilometer von der Piste des Stuttgarter Flughafens entfernt wohnt, ermittelt die Polizei wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr. Der Mann aus Schönaich im Kreis Böblingen soll mit einem Laserpointer auf mehrere Flugzeuge gezielt haben. Betroffen war auch eine Maschine der Fluggesellschaft Austrian Airlines, die mit 70 Passagieren im Landeanflug war. Mehrere Bewohner Schönaichs hatten der Polizei bei der Fahndung nach dem Übeltäter geholfen.

Laut Polizei spielte sich die Laserattacke am Samstag zwischen 17.30 und 18.30 Uhr ab. Einem aufmerksamen Anwohner war ein Laserstrahl aufgefallen, der immer wieder in den Himmel gerichtet wurde. Der Mann alarmierte die Polizei. Eine Streifenwagenbesatzung aus Böblingen, die sich dem Ort näherte, sah ebenfalls den grünen Laserstrahl. Der traf mehrfach die Cockpitscheibe eines Turboprop-Flugzeugs. „Die Besatzung hat die Laserattacke ebenfalls gemeldet“, sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn. Glücklicherweise behielten die Piloten die Kontrolle und setzten die Maschine vom Typ Bombardier Dash um 18.28 Uhr sicher auf.

Anwohner helfen der Polizei bei der Suche

Womit der 28-jährige Mann nicht rechnete: Mehrere Schönaicher machten sich zusammen mit der Polizei auf die Suche – und entdeckten ihn in einer Dachgeschosswohnung in einer kleinen Straße in der Ortsmitte. Die Polizei beschlagnahmte den Laserpointer osteuropäischer Herkunft. „Der Beschuldigte hat die Vorwürfe eingeräumt“, so Widenhorn.

Mit Laserpointern wird immer wieder Unfug getrieben. Anfang November letzten Jahres wurde in Kornwestheim der Lokführer einer S-Bahn geblendet. Im Oktober zielte ein 13-Jähriger in Weissach im Tal (Rems-Murr-Kreis) auf einen Polizeihubschrauber. Einen solchen Fall gab es auch schon im Mai mit einem 21-Jährigen in Zuffenhausen. Bundesweit gerieten in den ersten sieben Monaten des letzten Jahres 65 Passagierflieger ins Visier.