Am Stuttgarter Flughafen werden am Mittwoch diverse Flüge ausfallen. Foto: www.7aktuell.de | Florian Gerlach

18 Lufthansa-Flüge von und nach München und Frankfurt sind für Mittwoch am Stuttgarter Flughafen geplant gewesen. Wegen des Piloten-Streiks fallen aber alle diese Verbindungen aus.

Stuttgart - Wegen eines Streiks bei der Lufthansa fallen am Flughafen Stuttgart 18 Starts und Landungen der Airline aus. Alle Flüge von und nach München sowie Frankfurt werden am Mittwoch gestrichen, teilte die Lufthansa nach neuen Angaben am Dienstag mit. Die betroffenen Passagiere können demnach kostenfrei umbuchen oder stornieren. Außerdem könnten sie auf die Bahn umsteigen. Allerdings werden hier nur Ticket-Kosten bis zum Wert des Flugtickets erstattet. Ein Sprecher des Flughafens ging davon aus, dass von den Streichungen rund 1000 Passagiere betroffen sein werden.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte am Montag zu dem Arbeitskampf aufgerufen. Deutschlandweit sollen Kurz- und Mittelstrecken betroffen sein, allerdings nicht Flüge der Tochterunternehmen Germanwings und Eurowings. Nach der Streikankündigung sagte die Lufthansa für Dienstag geplante Verhandlungen ab.

Passagiere müssen umbuchen

Das Langstreckenprogramm läuft nach Angaben der Lufthansa wie geplant. Demnach soll die Lufthansa Gruppe trotz des Streiks insgesamt rund zwei Drittel ihres Flugprogrammes absolvieren. Den meisten Passagieren, die vom Arbeitskampf betroffen seien, könnten Alternativen durch Umbuchungen auf andere Flüge angeboten werden.

Der Sprecher des Flughafens erwartete für Mittwoch keine größeren Probleme. „Frankfurt und München sind nicht so kritisch“, sagte der Sprecher. „Die Städte erreichen Sie wunderbar mit der Bahn. Kritisch wird es mit Hamburg.“ Da hätten die Passagiere eine lange Anfahrt. Die Kunden würden von der Lufthansa umgehend per SMS und Email über die Streichungen informiert. Die Menschen seien erfahren darin, umzuplanen. „Es ist eine traurige Routine, die sich bei den Streiks einstellt“, sagte der Sprecher. „Das ist für die gesamte Branche nicht gut, was da passiert.“

Lufthansa nennt Streik unverhältnismäßig

Die VC begründete den Arbeitskampf unter anderem damit, dass bei Verhandlungen der Tarifparteien Mitte vergangener Woche keine Fortschritte beim Thema Übergangsversorgung erzielt worden seien. Die Lufthansa warf der Gewerkschaft vor, dass die Streikankündigung einmal mehr jeglicher Verhältnismäßigkeit entbehre. Darüber hinaus bekräftige die Lufthansa das Angebot einer Schlichtung zur Übergangsversorgung.

Die Piloten zeigten sich vor der zwölften Runde ihrer Streiks bei der Lufthansa kampfbereit. „Wir können noch die nächsten paar Jahre streiken“, sagte ein Sprecher der VC. Lufthansa müsse endlich akzeptieren, dass man auf Regelungen im Konzerntarifvertrag bestehe.

Erst Mitte Februar hatte es am Stuttgarter Flughafen massive Probleme durch einen zweitägigen Pilotenstreik der Lufthansa-Tochter Germanwings gegeben. Gut die Hälfte der etwa 160 Starts und Landungen war während des Ausstands der Kapitäne und Co-Piloten gestrichen worden. Die Piloten sperren sich unter anderem gegen eine Reform ihrer Übergangsrenten bis zum Renteneintritt. Das war bereits der elfte Streik in diesem Konflikt seit April 2014.