Ein achtlos abgestellter Rucksack sorgte für Alarm auf der Berliner Flughafen-Baustelle. Möglicherweise gefährliche Böller brachten die Arbeiten zum Erliegen.

Schönefeld - Polizeibeamte haben auf der Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens einen Rucksack mit Sprengkörpern entdeckt. Der Fundort auf Ebene 1 im Terminal sei am Freitagnachmittag weiträumig abgesperrt worden. Beim Öffnen der Tasche durch Spezialisten seien mindestens zwei 15 Zentimeter lange sogenannte Polenböller gefunden worden, bestätigte ein Sprecher der Brandenburger Polizei einen Bericht von "Bild.de" am Samstag. Wie gefährlich die Sprengkörper sind, werde derzeit geprüft.

ie sogenannten Polenböller sind sehr starke Silvesterknaller, die in Deutschland verboten sind. Noch während Spezialisten den Rucksack öffneten, meldete sich der Besitzer, ein 54 Jahre alter Mitarbeiter einer externen Reinigungsfirma, bei der Polizei. Nach Informationen von „Spiegel online“ versicherte der 54-Jährige, dass es sich bei den Sprengkörpern nur um Böller handele, die er nach Dienstschluss mit einem Freund habe hochgehen lassen wollen. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der 54-Jährige sei mit einem Arbeitsausweis ins Terminal gelangt, sagte Flughafen-Sprecher Lars Wagner. „Da der Bereich noch kein Luftsicherungsbereich ist, kommen noch keine Metalldetektoren zum Einsatz.“ Dennoch gebe es Stichproben, bei denen auch Taschenkontrollen durchgeführt würden. „Wir haben im Nachgang die entsprechenden Konsequenzen gezogen“, betonte Wagner. Nähere Angaben wollte er nicht machen. Die Absperrungen auf der Baustelle hätten keine Auswirkungen auf den Verkehr am alten Flughafen Schönefeld gehabt.