Der Flughafen in Berlin soll 2017 fertig werden. Foto: dpa-Zentralbild

Der Berliner Flughafen BER soll im zweiten Halbjahr 2017 öffnen. Flughafenchef Hartmut Mehdorn habe diesen Zeitraum ins Auge gefasst. Diesen Plan der Geschäftsführung unterstützte der Aufsichtsrat.

Motzen - Mit rund sechs Jahren Verspätung soll der neue Hauptstadtflughafen in Schönefeld nun in der zweiten Jahreshälfte 2017 in Betrieb gehen. Diesen Zeitraum nannte Vize-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung in Motzen (Brandenburg).

Geschäftsführer Hartmut Mehdorn sprach sowohl von einem Terminband von Juni bis September 2017 als auch von einer Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017. Ursprünglich sollte der Flughafen Ende Oktober 2011 an den Start.

„Wir wollen fertig werden. Wir wollen, dass der Flughafen fliegt“, sagte Bretschneider. Mehdorn sprach von einer „frohen und einer guten Botschaft“. „Ich denke, die Baustelle ist im Griff.“

Nach seinem Zeitplan sollen alle notwendigen Pläne für den Umbau im Terminal Mitte nächsten Jahres vorliegen. Zwischen März und Juni 2016 soll der Flughafen dann baulich fertig sein. Bisher sind seit dem ersten Spatenstich 2006 insgesamt vier Eröffnungstermine für den drittgrößten deutschen Flughafen geplatzt. Zu den Ursachen zählen Planungsfehler, Baumängel und Technikprobleme. Seit knapp zwei Jahren war unklar, wann der drittgrößte deutsche Flughafen in Betrieb gehen kann.

Bretschneider betonte, der Bau solle möglichst schnell, aber auch havariefrei in Betrieb gehen. Nach heftigen Querelen zwischen Geschäftsführung und Aufsichtsrat sagte er zum Sitzungsverlauf am Freitag: „Das Ganze war getragen von einem Geist der Kooperation und der Gemeinschaft, und das hat uns gut getan.“ Mehdorn hatte sich gegen eine externe Kontrolle seiner Arbeit im Auftrag des Aufsichtsrat gewehrt.

Themen im Aufsichtsrat war auch eine mögliche Erweiterung des Flughafens, der für 27 Millionen Passagiere ausgelegt ist. „Bereits bei der Eröffnung ist der Flughafen überlastet, weshalb eine sichere Inbetriebnahme stark gefährdet ist“, warnt Mehdorn in seiner Präsentation für das Kontrollgremium. Er will erreichen, dass die Aufseher unter anderem ein zweites, kleineres Terminal genehmigen.

In diesem Jahr werden es in Schönefeld und Tegel insgesamt aber schon 28 Millionen sein. Die Betreiber gehen davon aus, dass das Wachstum anhält. Schon 2016 würde Platz für gut 37 Millionen Passagiere gebraucht, erläutert Mehdorn.