Die Besatzung (von links): Serena Auñón-Chancellor, Sergei Prokopyev und Alexander Gerst Foto: AP

Nach hartem Training rückt der große Moment für Alexander Gerst näher: Der Künzelsauer und seine beiden Kollegen fliegen am 6. Juni zur Internationalen Raumstation (ISS). Fünf Fakten für alle, die mitreden wollen

Stuttgart - Nach hartem Training rückt der große Moment für Alexander Gerst näher: Der Künzelsauer und seine beiden Kollegen fliegen am 6. Juni zur Internationalen Raumstation (ISS). Das sind die fünf Dinge, die Sie über die ISS wissen müssen.

Astronauten arbeiten oft allein

Sechs Menschen, eine Raumstation – das stellen sich viele vor wie eine Wohngemeinschaft ohne Auslauf. „Geht man sich da nicht total auf die Nerven?“, wird Alexander Gerst oft gefragt. Nein! Die Station ist etwa so groß wie eine Boeing 747. Oft arbeiten die Astronauten alleine in einem Modul. Und weil russische und amerikanische Astronauten in unterschiedlichen Teilen der Station übernachten, begegnen sie sich nur selten. Alexander Gerst hat sich deshalb oft zu einem gemeinsamen Mittagessen verabredet.

Schwerkraft wirkt auch in der ISS

In der Raumstation schweben die Astronauten, deshalb sprechen viele von Schwerelosigkeit. Richtig wäre es, man würde von Mikrogravitation sprechen. Denn natürlich wirkt die Schwerkraft auch hier. Dass die Astronauten schweben, liegt unter anderem daran, dass die Station in einer Höhe von 400 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von fast 28 000 Kilometern pro Stunde um die Erde herum kreist.

Astronauten dürfen sich zurückziehen

Nicht jeder Astronaut verkraftet das Schweben gleich gut. Bei den meisten dauert es nur ein paar Tage, dann hat sich der Organismus daran gewöhnt. Falls nicht, wird darauf geachtet, dass der Astronaut sich zurückziehen kann und nicht von den Webcams erfasst wird. Im Dienstplan, der öffentlich einsehbar ist, steht dann „unspecified tasks“, unspezifische Aufgaben.

Bisher ist noch keiner zu Schaden gekommen

Für die Wartung der Raumstation haben die Astronauten seit 1998 mehr als tausend Stunden bei Außenbordeinsätzen verbracht. Bisher ist dabei noch keiner zu Schaden gekommen. Allerdings ist der Esa-Astronaut Luca Parmitano im Juli 2013 beinahe ertrunken – sein Helm füllte sich während seines Außenbordeinsatzes mit Flüssigkeit. Zum Glück konnten ihn seine Kollegen schnell genug in die Luftschleuse holen. Weil Parmitano als Pilot schon viele gefährliche Situationen erlebt hat, ist er ziemlich ruhig geblieben.

Astronauten werden jünger im All

Astronauten werden jünger im All. Das lässt sich mit der allgemeinen Relativitätstheorie erklären: Die Zeit vergeht langsamer für jemanden, der sehr schnell unterwegs ist – zumindest im Vergleich zu jemandem, der sehr langsam unterwegs ist. Weil die Astronauten mit fast 28 000 Kilometern pro Stunde um die Erde fliegen, und das für mehrere Wochen, sind sie rein rechnerisch, wenn sie zurückkommen, etwas jünger. Der Unterschied ist zwar winzig klein, aber messbar.