Teile des Containerdorfs sind völlig zerstört worden. Foto: SDMG

Die Schäden durch einen Brand in einer Urbacher Asylbewerunterkunft sind vermutlich noch höher als ursprünglich angenommen. Die Bewohner müssen jetzt auf andere Standorte verteilt werden.

Urbach - Nach dem Brand in einer Urbacher Flüchtlingsunterkunft ist das Containerdorf nach wie vor komplett unbewohnbar. 29 der insgesamt 40 Bewohner sind laut dem Ersten Landesbeamten Michael Kretzschmar vorläufig in einer Unterkunft in Winterbach untergebracht worden, elf seien von ehrenamtlichen Asylhelfern aufgenommen worden. Weil es sich in Winterbach um eine reine Familienunterkunft handele, werde man indes noch nach anderen Lösungen suchen müssen. Den von der Polizei mit 150 000 Euro bezifferten Sachschaden hält Kretzschmar für „stark untertrieben“, er rechnet mit deutlich mehr. Er sei schockiert darüber, wie – wenn sich die ersten Erkenntnisse der Polizei bestätigten – ein Bewohner die eigene Unterkunft anzünden und damit das Leben vieler Menschen gefährden könne, so Kretzschmar.

Polizei: Fremdenfeindlicher Hintergrund ausgeschlossen

Wie berichtet, glaubt die Polizei, dass ein 22-jähriger Bewohner die Matratze in seinem Zimmer angezündet und so das Feuer in der Unterkunft am Freitagabend gegen 22 Uhr entfacht hat. Einen fremdenfeindlichen Hintergrund hatte man schon am Wochenende ausgeschlossen.

Nachdem auch Hab und Gut der Bewohner den Flammen zum Opfer gefallen ist, wurde gleich am Tag danach eine Einkleidung in der Kleiderstube des Deutschen Roten Kreuzes in Schorndorf veranlasst. Dort sind sie mit Ersatzkleidung versorgt worden. Über Facebook hat die Schorndorfer Kleiderstube nun mitgeteilt, dass dringend Bedarf an Herrenkleidung in kleinen Größen herrscht, vor allem gesucht seien Jeans und Jacken.