Bei Tageslicht sind die Unterkünfte an der Kameralamtsstraße leicht zu finden. Doch nachts ist der Weg dorthin nicht ausreichend beleuchtet. Foto: Chris Lederer

Wer sich in den Abend- und Nachtstunden auf den Weg zur Flüchtlingsunterkunft in der Kameralamtsstraße macht, braucht eine Taschenlampe. Der Weg ist nicht beleuchtet. Bezirksbeiräte fordern nun, dass Leuchten aufgestellt werden.

Stammheim - Im Dunkeln tappt, wer nach Einbruch der Dämmerung in die Stammheimer Flüchtlingsunterkünfte an der Kameralamtsstraße unterwegs ist. „Die Unterkünfte sind zwar mit Bewegungsmeldern ausgestattet, die sprechen aber nur an, wenn man schon unmittelbar vor den Gebäuden steht“, sagt Brigitte Lauber, Bezirksbeirätin von Bündnis 90/Die Grünen. Der gesamte Weg bis zu den Unterkünften liege völlig im Dunkeln.

Dabei spiele es keine wesentliche Rolle, ob man sich vom Puppenweg oder von der Ottmarsheimer Straße her den Unterkünften nähert. Einzig die Entfernung ist eine andere. „Vom Puppenweg über die Felder sind es knapp dreihundert Meter Distanz, von der Ottmarsheimer Straße braucht man knapp 200 Meter“, sagt Bezirksvorsteherin Susanne Korge.

Beschwerden von Stammheimer Bürgern über mangelnde Beleuchtung gebe es fast regelmäßig im Rathaus. Genannt würden die Solitudeallee, der Marco-Polo-Weg und der Weg zu den Flüchtlingsunterkünften an der Kameralamtsstraße. „Bei den Flüchtlingsunterkünften ist eine bessere Beleuchtung am dringendsten“, sagt Korge. „Die Leute müssen schließlich irgendwie zu ihren Wohnungen gelangen.“

Trampelpfad und Treppe sind völlig unbeleuchtet

Im Antrag heißt es: „Die Gebäude Kameralamtstraße 69ff grenzen hinter einem Kindergarten an die Wohnbebauung an, sind aber nur über Feldwege erreichbar. In diesen Gebäuden wohnen im Moment knapp 200 Menschen, im Frühjahr werden es circa 300 Menschen sein.“ Diesen stünde von der Ottmarsheimer Straße aus ein geteerter Feldweg zur Unterkunft zur Verfügung, der nur bis zum Ende des Kindergartengeländes beleuchtet ist. Danach komme man nur über einen geschotterten Trampelpfad zu einer sehr steilen Treppe mit acht bis zehn Stufen. „Sowohl Trampelpfad wie auch Treppe sind völlig unbeleuchtet“, so die Antragsteller. „Für Familien mit Kinderwagen und Behinderte ist es nicht möglich, diesen Weg gefahrlos zu nutzen. Es ist auch noch nicht geklärt, wie dieser Zugang bei Schnee und Glätte geräumt wird.“ Die offizielle Zufahrt über die Verlängerung der Kameralamtsstraße ist ebenfalls völlig unbeleuchtet. Ein alternativer, beleuchteter Fußweg führe zwar von der Segelfalterstraße zur Ottmarsheimerstraße, ende aber wieder bei genannten geschotterten, unbeleuchteten Trampelpfad. „Um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können, muss es Menschen auch ohne Auto ermöglicht werden, abends ihre Wohnung ohne Taschenlampe auf einem sicheren, auch bei Schnee und Eis begehbaren Weg zu erreichen.“

Einstimmig bei einer Enthaltung votierten die Bezirksbeiräte für den Antrag. In einem nächsten Schritt wird sich die Verwaltung mit dem Thema befassen und eine Stellungnahme dazu abgeben.