So sollen die Container aussehen. Foto: /Peter Stotz

Im Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park wird im Juni eine Unterkunft für bis zu 100 Geflüchtete aufgebaut. Vorab informierte die Stadtverwaltung Ostfildern die Anwohner über das Vorhaben.

Im Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park wird eine weitere Unterkunft für Geflüchtete entstehen. Ende Juni sollen auf einem Gelände an der Straße In den Holzwiesen Wohncontainer für bis zu 100 Menschen aufgebaut werden. Vertreter der Stadtverwaltung erläuterten das Vorhaben bei einer Informationsveranstaltung. Neben sehr viel Hilfsbereitschaft wurde dabei deutlich, dass es den Anwohnern um möglichst gute Bedingungen für die Geflüchteten geht.

Seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine sind mehr als eine Million Menschen von dort nach Deutschland gekommen. In Ostfildern sind mehr als 500 Ukrainer aufgenommen worden. Während etwa die Hälfte von ihnen privat untergekommen ist, leben rund 250 Menschen in städtischen Unterkünften oder noch in der Waldheimhalle in Ruit.

Zweistöckige Container in drei Reihen

Die Halle soll so bald wie möglich wieder zurückgegeben, die Menschen dort in etwas besseren Unterkünften untergebracht werden. Überdies müssen auch jene Menschen Wohnraum erhalten, die der Landkreis Esslingen der Stadt zur Anschlussunterbringung zuweist. Der Gemeinderat hatte daher einstimmig beschlossen, auf einem Gelände zwischen der Straße In den Holzwiesen und dem Holzheizkraftwerk im Scharnhauser Park Wohncontainer als Unterkunft für maximal 100 Geflüchtete aufzubauen.

„Keiner dieser Menschen ist freiwillig auf die Reise gegangen. Sie mussten fliehen und wir sind aufgefordert, ihnen zu helfen und sie unterzubringen“, sagte Oberbürgermeister Christof Bolay bei einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung im Stadthaus. Neben Bolay erläuterten Stefan Rothe, Fachbereichsleiter für Baurecht und Planung, Peter Heinzmann, Abteilungsleiter Technisches Gebäudemanagement, und Jörg Berrer, Fachbereichsleiter Soziales, die Pläne. Wie Heinzmann darstellte, sollen auf dem Gelände etwa 16 Quadratmeter große Container zweistöckig in drei Reihen aufgebaut werden. Die Container sind mit einer Kochgelegenheit und einer Nasszelle ausgestattet. Jeweils zwei Personen können pro Einheit unterkommen. Zusätzlich werden Container für Waschmaschinen und Trockner aufgebaut. Ein Bürocontainer für die städtische Flüchtlingsbetreuung, Fahrrad- und Autostellplätze sind ebenfalls geplant. Stefan Rothe erläuterte, dass die Container maximal vier Jahre lang dort stehen können.

Anwohner wünschen sich Möglichkeiten, um in Kontakt zu kommen

„Die Container bieten deutlich mehr Privatsphäre als eine Sammelunterkunft. Luxusapartments sind es sicher nicht, aber doch deutlich mehr als nur ein Dach über dem Kopf“, sagte Jörg Berrer. Etliche der Besucher signalisierten Verständnis für das Vorhaben, manche boten Unterstützung an oder erkundigten sich nach Möglichkeiten, Geflüchtete privat aufzunehmen. Allerdings wurde stark kritisiert, dass keine Gemeinschaftsräume und keine Möglichkeiten für Treffen mit den Anwohnern geplant sind. Mehr Räume zu schaffen, lasse schlicht der zur Verfügung stehende Platz nicht zu, sagte Berrer, wies aber auf die Möglichkeiten hin, die im Stadtteil bereits vorhanden sind.

Bolay sicherte zu, dass die Anregungen und Verbesserungsvorschläge für die Geflüchteten sowie zur Unterstützung der Ehrenamtlichen möglichst umgesetzt werden. „Wir werden genau prüfen, wie wir bei Gemeinschaftsräumen und Treffmöglichkeiten nachbessern können. Die Unterbringung wird eine Daueraufgabe bleiben. Die Container sind nur ein Zwischenschritt. Wir werden die Zeit nutzen, unsere Möglichkeiten für dauerhafte Lösungen zu verbessern. Ich bin sicher, dass wir es auch im Scharnhauser Park gut hinbekommen und die gute Willkommenskultur in der Stadt weitergeführt wird“, sagte er.