Die Stadtverwaltung prüft, ob eine Freifläche und ein Wohnheim auf dem ehemaligen Fahrion-Areal für eine Flüchtlingsunterkunft geeignet sind. Foto: Torsten Ströbele

Die Verwaltung prüft bis Ende Februar, ob auf dem ehemaligen Fahrion-Areal Flüchtlinge unterkommen können. Im kommenden Jahr werden bis zu 200 Flüchtlinge in Feuerbach ein neues Zuhause finden.

Feuerbach - Im kommenden Jahr werden bis zu 200 Flüchtlinge in Feuerbach ein neues Zuhause finden. Daran besteht kein Zweifel. Wo sie dann aber im Bezirk leben werden, ist noch unklar.

Am Donnerstag folgte der Gemeinderat dem Wunsch der Feuerbacher Bezirksbeiräte und vertagte die Entscheidung über den künftigen Standort einer Flüchtlingsunterkunft ins neue Jahr. Bis Ende Februar soll die Verwaltung nun vier Alternativen zu den Flächen am Hattenbühl und an der Burgherrenstraße intensiver prüfen.

Viele der Vorschläge sind nicht machbar

Axel Wolf vom Amt für Liegenschaften und Wohnen sowie der stellvertretende Leiter des Sozialamtes, Stefan Spatz, hatten in der vergangenen Woche von den Gemeinderatsfraktionen der Freien Wähler und der FDP sowie von den Feuerbacher Kommunalpolitikern den Auftrag erhalten, mehr als 20 potenzielle Alternativ-Standorte binnen einer Woche zu untersuchen und die Ergebnisse am Dienstag im Rahmen einer Sondersitzung vorzustellen. Viele der Vorschläge der Kommunalpolitiker seien aber nicht machbar, musste die Stadtverwaltung feststellen. Auf einigen der vorgeschlagenen Areale seien andere Projekte in Planung und zu denen wolle man nicht in Konkurrenz treten. Andere Flächen oder Gebäude seien wiederum zu klein, stünden nicht zur Verfügung oder lägen teilweise auch im Landschaftsschutzgebiet, sagte Axel Wolf.

Viele Alternativen blieben nicht übrig. Funktionieren könnte aber wohl, dass die Flüchtlinge im Wohnheim auf dem ehemaligen Fahrion-Areal an der Leobener Straße 89 einziehen. „Wir haben uns das vor Ort angesehen und müssen nun noch einige Dinge prüfen“, sagte Wolf. Vor allem der bauliche Zustand und der Brandschutz seien in den nächsten Wochen genauer zu untersuchen. Zudem sei aber auch noch nicht klar, ob der Alternativ-Standort überhaupt finanziell machbar sei. Man werde erst im Januar in konkrete Verhandlungen treten. Ein Mietangebot gibt es aber schon, das auch der Nord-Rundschau vorliegt.

Teures Angebot

Die Projektbau 21 GmbH hat das Wohnheim von der Möbelhauskette XXXLutz gepachtet und kann sich nun vorstellen, das Gebäude an die Stadt weiter zu vermieten. „Für die Mietdauer können wir Ihnen drei Jahre versichern, plus einer Option von zwei Jahren“, heißt es in dem Angebot. „Das Wohnheim wäre innerhalb von drei bis vier Monaten komplett leer.“ 63 Zimmer mit insgesamt 270 Betten stünden zur Verfügung. Es gebe unter anderem genügend Matratzen, Bettwäsche, 120 Kühlschränke, 10 Waschmaschinen, 280 Stahlspinte, Tische und Stühle. Kostenpunkt: rund 870 000 Euro plus Mehrwertsteuer pro Jahr. Also etwa eine Millionen Euro. „Das ist ein teures Angebot“, sagt Erster Bürgermeister Michael Föll auf Nachfrage. Da müsse der bauliche Zustand des Wohnheims schon sehr gut sein. Föll geht derzeit davon aus, dass an der Leobener Straße 200 Flüchtlinge unterkommen würden.

Zudem würden aber noch drei weitere Alternativen geprüft. Auf diesen Flächen müssten dann allerdings wie am Hattenbühl und an der Burgherrenstraße Fertigbauten erstellt werden.

Eine der weiteren Optionen ist die Freifläche, die westlich an das Wohnheim auf dem ehemaligen Fahrion-Areal angrenzt. Und auch ein Gelände im Gebiet Schelmenäcker-Süd in der Nähe der Kerschensteinerschule steht noch zur Diskussion. „Die Fläche war einmal als Sportplatz angedacht, konnte aber aus schallschutztechnischen Gründen nicht verwirklicht werden“, sagte SPD-Bezirksbeirat Robert Thurner am Dienstag in der Sondersitzung.

Standorte Hattenbühl und Burgherrenstraße nicht vom Tisch

Zu guter Letzt wird die Stadtverwaltung auch in Verhandlungen mit der Eigentümerin einer Fläche an der Oswald-Hesse- und Klagenfurter Straße treten. Ein Teil des Geländes, auf dem früher einmal eine Tankstelle zu finden war, gehört schon der Stadt, den anderen Teil müsste man erwerben oder anmieten, wenn dort eine Flüchtlingsunterkunft entstehen soll.

„Damit sind die Standorte Hattenbühl und Burgherrenstraße aber nicht vom Tisch“, sagt Föll. Wenn keine der Alternativen umsetzbar sei, werde man auf diese Flächen zurückgreifen.

Fest steht seit Donnerstag nun übrigens auch, dass in Zuffenhausen an der Zazenhäuser Straße bis zu 159 Asylbewerber Zuflucht finden werden. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung beschlossen.