So reibungslos wie hier kommen die Busse von MeinFernbus aktuell nicht immer voran. Foto: dpa

Die Flüchtlingsströme nach Deutschland reißen nicht ab. Das führt zu verschärften Kontrollen an den deutsch-österreichischen Grenzen. Zu spüren bekommen das immer häufiger auch die Kunden der Fernbus-Unternehmen.

Stuttgart - Die Zahl der verärgerten Fernbus-Kunden steigt. Immer häufiger kommt es vor allem auf der Strecke zwischen Wien und München zu erheblichen Verspätungen. Fahrgäste verpassen ihren Anschluss oder kommen erst Stunden später als eigenlich geplant Zuhause an.

Probleme bereiten Unternehmen wie MeinFernbus/Flixbus derzeit vor allem die Grenzkontrollen im Zuge der Flüchtlingskrise zwischen Österreich und Deutschland. Busse aus Wien in Richtung München stehen an den Grenzen oft stundenlang im Stau. Daraus ergeben sich auch Probleme für Fahrgäste, die nach Wien wollen. Schließlich startet aus München oft kein eigener Fernbus nach Wien. Stattdessen müssen die Fahrgäste am ZOB in München mitunter vier oder mehr Stunden warten, bis der Bus aus Österreich eintrifft und zur Weiterfahrt bereit ist.

Dazu eine offizielle Stellungnahme von MeinFernbus/Flixbus gegenüber unserer Online-Redaktion: "Leider kommt es derzeit durch die Flüchtlingsströme in Süddeutschland zu Verzögerungen in unseren Busverkehren. Dies betrifft auch Reisende von München nach Wien. Da hinter den von uns angebotenen Verbindungen ein komplexes Umlaufplankonzept mit bis zu 800 grünen Fernbussen steckt, können wir nicht immer spontan umplanen. Zudem ist die „Resource Bus“ am Ende doch begrenzt. Dementsprechend sind auf allen Linien eine gewisse Anzahl Busse eingeplant. Jeder Bus bedient im Wechsel Hin- und Rücktouren. Diese Vorgehensweise ist im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit einfach unumgänglich."

Auf Nachfrage unserer Zeitung, warum die Busse nicht über andere Grenzübergänge umgeleitet werden, um langen Staus aus dem Weg zu gehen, teilt uns die Pressestelle von MeinFernbus/Flixbus mit: "Es stimmt, dass die Situation an den Grenzen derzeit insgesamt sehr unübersichtlich ist. Eine klare bessere Routenführung ist jedoch schwer zu benennen. Unsere Erfahrungen aus dem laufenden Betrieb zeigen, dass es auch auf Nebenstrecken immer zu Verzögerungen kommt. Wir versuchen möglichst flexibel auf die sich ständig verändernde Situation zu reagieren und passen – je nach dem uns bekannten Status – die Streckenführung leicht an, um die Verzögerungen in unserem Linienverkehr so gering wie möglich zu halten."

MeinFernbus setzt darauf, dass die eigenen Verkehrswarnsysteme rechtzeitig anschlagen, um größere Verspätungen zu verhindern: "Wir sind uns bewusst, dass Verspätungen für Fahrgäste ärgerlich sind. Unsere moderne Betriebsleitzentrale tut deshalb jeden Tag alles dafür, um Verzögerungen vorauszusehen und zu verhindern. Insofern uns eine größere Verspätung bekannt ist, melden wir diese selbstverständlich per SMS an unsere Fahrgäste, damit diese sich darauf einstellen können."