Claus Schmiedel (SPD) wird im neuen Landtag von Baden-Württemberg nicht mehr vertreten sein. Foto: dpa

Der scheidende SPD-Landtagsfraktionschef Claus Schmiedel fordert, die von Flüchtlingen belegten Turnhallen wieder frei zu machen. Es gebe andere Möglichkeiten, die Menschen unterzubringen.

Stuttgart - Der scheidende SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel schlägt angesichts rückläufiger Flüchtlingszahlen vor, die Belegung von Turnhallen für die Unterbringung von Schutzsuchenden zu beenden. „Es wäre relativ einfach, die Kapazitäten in der Erstaufnahme für die vorläufige Unterbringung zu nutzen“, sagte der Sozialdemokrat der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Derzeit gebe es nur rund 10 000 Schutzsuchende in der Erstaufnahme statt ehemals 40 000. Sportvereinen und Schulen dürften nicht länger Einschränkungen im Turnunterricht, Vereinssport oder der Sportlehrerausbildung zugemutet werden, wenn zugleich Kapazitäten leer stünden. Auch für die Flüchtlinge sei die beengte Unterbringung in den Turnhallen nicht angenehm, sagte der Ludwigsburger Kreisrat.

Die Landkreise haben derzeit noch Probleme, Kapazitäten für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen zu finden. Die Entspannung, die das Land erfahre, habe sich bei den Kommunen noch nicht eingestellt, hieß es beim Landkreistag. Über die Probleme will der Verband in Kürze mit dem Land ins Gespräch kommen. Im März kamen knapp 3000 Asylbewerber nach Baden-Württemberg. Ein Rekordwert wurde im Oktober vergangenen Jahres mit 17 300 Schutzsuchenden erreicht.