Die Polizei greift in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen durch. Foto: SDMG/Kohls

Die Polizei hat es bei ihrer Razzia im Mai 2018 übertrieben, sagt das Stuttgarter Verwaltungsgericht. Übertrieben haben es aber auch alle, die damals das Gewaltmonopol des Staates in Gefahr sahen, kommentiert unser Autor Eberhard Wein.

Stuttgart/Ellwangen - 500 Beamte durchsuchen die Zimmer, treten Türen ein, fesseln Asylbewerber, die eben noch in ihren Betten lagen, mit Kabelbindern und fixieren sie auf dem Boden. Bei der Razzia am 3. Mai 2018 in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen ging es um eine Machtdemonstration. Sie sollte den Flüchtlingen zeigen, wo die Grenzen liegen. Vor allem aber sollte sie nach außen Handlungsfähigkeit dokumentieren. In Deutschland, so die Botschaft, werden keine rechtsfreien Räume geduldet.