Mit den erworbenen Deutschkenntnissen wird ein Praktikum oder eine Ausbildung für Flüchtlinge erst möglich. Foto: dpa-Zentralbild

Zur Zeit leben etwa 400 Geflüchtete in Weinstadt, knapp die Hälfte davon in Anschlussunterbringungen. Dabei tragen laut Stadtverwaltung vor allem die dezentrale Unterbringung und die von fast allen absolvierten Deutschkurse hauptsächlich zur Integration bei.

Weinstadt - „Nahezu alle geflüchteten Menschen in der Anschlussunterbringung haben einen Sprachkurs gemacht oder sind noch dabei“, bestätigt die Stadt Weinstadt. Auf Anregung einzelner Gemeinderäte stand bei der letzten Sitzung des Gremiums in diesem Jahr der Bericht über den Sachstand zum Thema geflüchtete Menschen in Weinstadt auf der Agenda.

Rund 400 Geflüchtete in Weinstadt

In seinem Vortrag stellte Ulrich Spangenberg, der Leiter des Amts für Familie, Bildung und Soziales, die aktuellen Zahlen vor. Demnach leben zur Zeit 401 geflüchtete Menschen in Weinstadt. Knapp die Hälfte von ihnen, 198 Menschen, befinden sich demnach in der sogenannten Anschlussunterbringung. Dort würden nahezu alle von den Maßnahmen der Sozialleistungsträger erreicht, heißt es in der offiziellen Stellungnahme. Konkret bedeutet dies, dass den anerkannten Flüchtlingen ein ganzes Maßnahmenpaket angeboten wird, wobei der Deutschkurs ein zentrales Element zur Integration darstellt.

Das zum 1. Dezember neu geschaffene Integrationsmanagement der Stadt soll künftig die Arbeit unter dem Dach des Amts für Familie, Bildung und Soziales optimieren. Dadurch werde das Ineinandergreifen der Sachgebiete Schulen und Familienförderung, Kinderbetreuung sowie Stadtjugendreferat gefördert. Die Integrationsbeauftragte Martina Ott ist dabei für die Gesamtkoordination zuständig.

Überflieger in Sachen Deutsch-Kenntnisse

Ihr Kollege Maximilian Zirkel kümmert sich als Flüchtlingsbeauftragter um die Organisation der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit sowie um die Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und den Jobcentern. Nach seiner Einschätzung hat man viel erreicht, auch wenn es bei einigen holpriger vorangehe, als bei anderen. Vor allem die erworbenen Sprachkompetenzen bildeten jedoch eine vielversprechende Grundlage, die sozialen Kompetenzen auszubauen.

Daneben gebe es einige Überflieger, die sich innerhalb kürzester Zeit die deutsche Sprache so angeeignet hätten, dass sie bald ein Praktikum oder eine Ausbildung aufnehmen können. Ein Mann aus Syrien beginne 2018 ein Mechatronik-Studium an der Hochschule in Esslingen, berichtete Zirkel dem Gemeinderat. Unter dem Strich erarbeiteten sich die geflüchteten Menschen immer mehr Chancen auf dem lokalen Arbeitsmarkt. Der Oberbürgermeister Michael Scharmann lobte die Integrationsarbeit und hob die seiner Meinung nach mit ausschlaggebende Bedeutung der dezentralen Unterbringung hervor, welche die soziale Integration ebenfalls gefördert habe.