Ein Manager für Flüchtlinge soll die Integration vorantreiben. Foto: lg/Verena Ecker

Wegen der anhaltenden Wohnungsnot bleiben Flüchtlinge länger als gedacht in Asylheimen. Die Stadt entwickelt nun Konzepte, wie die Selbstständigkeit – und Arbeitsfähigkeit – der Bewohner gestärkt werden könnte. Dafür gibt es Millionen vom Bund.

Stuttgart - Pakt für Integration heißt ein Millionenprojekt des Landes, mit dem unter anderem rund 1000 Integrationsmanager in Städten und Gemeinden finanziert werden sollen. 320 Millionen Euro stehen insgesamt zur Verfügung. Das Geld, teilte Sozialbürgermeister Werner Wölfle auf Anfrage der SPD-Gemeinderatsfraktion mit, müsse für Geflüchtete mit Bleibeperspektive eingesetzt werden. Vorgegeben ist die Finanzierung von rund 1000 Integrationsmanagern im Land. „Die Verwaltungsvorschrift hat die Kommune allerdings auch zu eigenen Gedanken ermuntert“, führte Wölfle im Internationalen Ausschuss des Gemeinderats aus. Verwaltung und Politik müssten nun Ziele und einen Plan entwickeln.

Stadt will Manager beim Jobcenter ansiedeln

„Wir haben den Diskurs mit dem Finanzbürgermeister noch nicht geführt“, sagte Wölfle, „es wäre jedoch schade, wenn wir Geld für bereits Vorhandenes verwenden.“ Statt Ausgaben einzusparen, möchte er lieber etwas Neues anbieten. Da jeder Bleibeberechtigte „nach 18 Monaten Kunde des Jobcenters“ werde, sei dort eine individuellere Betreuung denkbar. Das Jobcenter könnte als Integrationsmanager im Auftrag der Kommune Eingliederungsvereinbarungen mit den Flüchtlingen schließen und Arbeitshemmnisse abbauen oder beseitigen. „Ich glaube, wir können dieses Management gemeinsam mit den Trägern steuern, wie es alte Tradition in Stuttgart ist“, so Wölfle, der allerdings warnte: „Es wird stärker verpflichtende Zuwendungsbescheide geben, damit wir die Vorgaben des Landes erfüllen.“ „Der Ansatz ist gut“, lobte SPD-Stadträtin Maria Hackl, „wir treten gern mit Ihnen in Gespräche ein“, sagte der Vertreter der Arbeiterwohlfahrt, Georg Ceschan, und Stadtrat Vittorio Lazaridis (Grüne) bekräftigte: „Es ist richtig, dass die Menschen bald selbst für sich sorgen können.“