In der Turnhalle des Weilimdorfer Solitude-Gymnasiums leben bereits seit drei Wochen Flüchtlinge. Bis Jahresende sollen keine weiteren Hallen dazukommen. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

In fünf Stuttgarter Turnhallen leben bereits Flüchtlinge. Bis Jahresende will die Stadt ohne die Belegung weiterer Hallen auskommen – vorausgesetzt, die Zugangszahlen bleiben so, wie das Land sie angekündigt hat.

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart wird zumindest bis zum Jahresende wohl keine zusätzlichen Turnhallen mit Flüchtlingen belegen. „Das ist unser Ziel. Es ist ehrgeizig, aber wir arbeiten mit Hochdruck daran“, sagt Stadtsprecher Sven Matis. Derzeit leben in Stuttgart 5656 Asylbewerber in kommunalen Einrichtungen – auch in fünf Hallen. Zusätzlich will das Land Erstaufnahmen für 2200 Menschen im Reitstadion, in einer ehemaligen Logistikhalle der Post am Nordbahnhof und in einer Sporthalle der Universität in Vaihingen schaffen.

Bei der Stadt ging man zuletzt davon aus, dass bis Jahresende noch bis zu 800 Plätze fehlen, wenn die Zuweisungen so weitergehen wie vom Land angekündigt. Dem Vernehmen nach ist die Lücke inzwischen auf rund 200 Plätze geschrumpft. Erreicht wird das vor allem dadurch, dass die Stadt jedes verfügbare Gebäude kurzfristig anmietet – auch solche, die erst noch hergerichtet werden müssen. Zuletzt hat der Bau- und Wohnungsverein Stuttgart ein Gebäude in der Botnanger Beethovenstraße zur Verfügung gestellt. Dort können vorübergehend in 26 Wohnungen 130 Flüchtlinge untergebracht werden.

Flüchtlinge müssen enger zusammenrücken

Außerdem hat die Stadt ihr Belegungskonzept geändert. In bestehenden Unterkünften ziehen dadurch weitere Menschen ein. Das bringt 230 Plätze zusätzlich. Auch die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) stellt Wohnungen für weitere 170 Flüchtlinge zur Verfügung. Es handle sich ausschließlich um bereits leer stehende Gebäude, die auf Zeit genutzt würden, bis sie modernisiert oder abgerissen werden, betont ein SWSG-Sprecher.

Auch das Land kommt voran. Die Zeltstadt im Reitstadion auf dem Cannstatter Wasen soll von Montag an Neuankömmlinge aufnehmen. Bei der Posthalle dagegen dauern die Umbauarbeiten wohl bis Dezember. Eine Verlängerung gibt es bei der Notunterkunft in der Landesmesse: Sie wird nun bis 4. Dezember genutzt.