In Sigmaringen war es vermehrt zu Straftaten gekommen. Foto: dpa

Wegen vermehrter Straftaten hat das Innenministerium ein spezielles Sicherheitkonzept für Sigmaringen entwickelt. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor.

Konstanz/Hechingen - Nach dem Start des neuen Sicherheitskonzeptes für Sigmaringen haben Polizei und Staatsanwaltschaft eine erste positive Bilanz gezogen. Weil sich die Straftaten rund um den Sigmaringer Bahnhof häuften, waren dort die Kontrollen verschärft und eine spezielle Ermittlungsgruppe eingesetzt worden. Diese konzentriert sich auf Flüchtlinge, die bereits mehrfach auffällig geworden sind.

Die bisherige Bilanz: Bisher seien 21 Haftbefehle gegen verdächtige Flüchtlinge wegen Diebstählen und Drogendelikten ergangen, wie die Staatsanwaltschaft Hechingen am Freitag mitteilte. Außerdem fahndet die Polizei nach weiteren 15 geflüchteten Verdächtigen, die in Untersuchungshaft kommen oder Geldstrafen zahlen sollen. Laut Polizei handelt es sich dabei hauptsächlich um junge, nordafrikanische Männer mit schlechter Bleibeperspektive.

Neben der Polizei sind auch die Bundespolizei, der Zoll und der Sicherheitsdienst der Bahn an den Maßnahmen beteiligt. Für Innenminister Thomas Strobl (CDU) hatte der Start des neuen Konzeptes im März zunächst unangenehme Folgen: In einer Pressemitteilung zu den Sicherheitsmaßnahmen in Sigmaringen hatte das Innenministerium den Einsatz „verdeckter Kräfte“ des Landeskriminalamtes angekündigt. Daraufhin war Strobl aus den Reihen der Polizei und der Opposition vorgeworfen worden, er habe sensible Informationen an die Öffentlichkeit gegeben.

Strobl erklärte, es handele sich um ein Missverständnis. Es gehe bei den „verdeckten Kräften“ nicht um „verdeckte Ermittler“, die in der Regel mit falschen Namen unterwegs sind und besonders geschützt werden. In Sigmaringen sei niemals geplant gewesen, dass verdeckte Ermittler eine kriminelle Organisation langfristig infiltrierten.