Der Pferdemarkt findet in einer Woche auf dem Festplatz Bernhausen statt. Es ist jedoch fraglich, ob dies in den kommenden Jahren auch noch so sein wird. Foto: Archiv Günter Bergmann

In Filderstadt sollen sowohl Gemeinschaftsunterkünfte als auch Gebäude mit einzelnen Wohnungen für Flüchtlinge entstehen. Falls damit der Bedarf nicht gedeckt werden kann, drohen Hallenbelegungen.

Filderstadt - Eigentlich sollten die Voraussetzungen schon bei der jüngsten Gemeinderatssitzung geschaffen werden. Doch die Grünen verhinderten dies mit einem Vertagungsantrag. Die Politiker hatten noch Beratungsbedarf, weil einige Inhalte des Tagesordnungspunkts noch nicht vorberaten waren.

Dabei ging es um die künftige Vorgehensweise bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Die Verwaltung beabsichtigt, nicht nur Wohnheime zu bauen, sondern auch Gebäude zu erstellen, in denen richtige Wohnungen untergebracht werden. Dort könnten dann nicht nur Flüchtlinge, sondern auch andere Filderstädter wohnen. Die Integration soll dadurch erleichtert werden.

Bis 2020 weitere 437 Flüchtlinge

Die Krux dabei ist jedoch, dass diese Wohngebäude nicht rechtzeitig fertig werden könnten. Dann müssten bereits vorhandene Wohnheime dichter belegt werden oder sogar Hallen wie die Brandfeld-, Uhlberg- oder Weilerhauhalle als Quartiere genutzt werden. Entscheidend dürfte aber vor allem sein, wie viele Flüchtlinge von der Stadt aufgenommen werden müssen. Nach dem heutigen Stand sollen bis 2020 weitere 437 Menschen in die sogenannte Anschlussunterbringung kommen.

Der diesjährige Bedarf (264 Plätze) soll mit dem bereits beschlossenen Bau von Unterkünften beim NH-Hotel in Bonlanden und beim Festplatz in Bernhausen zum Teil gedeckt werden. Die restlichen 144 Flüchtlinge sollen in Gebäuden wohnen, die bisher vom Landkreis betrieben werden. Unter anderem ist an das Wohnheim Seestraße 48 in Sielmingen gedacht.

Der weitere Bedarf im nächsten Jahr soll mit zwei neuen Gebäuden an der oberen Römerstraße in Plattenhardt und an der Nürtinger Straße in Bernhausen gedeckt werden. In diesen Fällen sollen ebenfalls Wohnheime entstehen, die aber später auch als Sozialwohnungen genutzt werden könnten, wie etwa das bereits gebaute Heim an der La Souterrainer Straße in Bernhausen.

In einer dritten Stufe will die Verwaltung bis 2020 Wohngebäude auf dem Alten Sportplatz in Harthausen und auf den Festplätzen in Bernhausen und Sielmingen bauen. Die Konsequenz wäre, dass man als Ersatz den neuen Festplatz bei der Reithalle in Sielmingen als Dauerlösung bräuchte. Über all diese Dinge will der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss am Mittwoch nicht-öffentlich beraten. Der Gemeinderat wird sich dann in öffentlicher Sitzung am 12. März damit befassen.

Unbefristete Stellen entstehen

Die Stadtverwaltung hofft, dass möglichst viele Flüchtlinge in richtigen Wohnungen untergebracht werden, weil erfahrungsgemäß der Betreuungsbedarf dann geringer wird. Um die Flüchtlinge, für die Filderstadt zuständig ist, weiterhin betreuen zu können, hat der Gemeinderat die bisher auf zwei Jahre befristeten Stellen zu unbefristeten gemacht. Dazu gehören auch drei Hausmeister- und drei Sozialarbeiterstellen. „Diese Integrationsmanager sollen zusammen mit den Flüchtlingen nach und nach die Schritte zur Integration gehen“, sagt Bürgermeister Andreas Koch.