Sicherheitsprobleme gibt es im Fellbacher F3-Bad offenbar nicht. Foto:  

Übergriffe und Belästigungen durch Asylbewerber in Freibädern wie in Kirchheim/Teck sind in Fellbach und Kernen nicht bekannt.

Fellbach - Kinder kreischen auf der Rutsche, eine junge Mutter übt mit ihrem Fünfjährigen die ersten Schwimmzüge, ein stolzer Papa spielt Schiff und schunkelt seinen Filius auf dem Rücken durch die Fluten – im Freibad des F3 regieren an den heißen Tagen dieser Saison die Sommerfreuden.

Ab und zu kühlen sich auch junge Männer mit arabischem Aussehen im Freibad ab. Meist sind sie zu zweit oder zu dritt, größere Cliquen sind noch nicht aufgefallen. Probleme mit Flüchtlingen, wie sie Ende vergangener Woche aus dem Freibad in Kirchheim bekannt wurden, gibt es in Fellbach und Kernen bislang nicht. „Wir haben überhaupt keine negativen Erfahrungen, uns sind keinerlei Vorfälle bekannt“, sagt die Pressesprecherin des F3-Bades, Birgit Steinegger.

Auch in Kernen gibt es keine Vorkommnisse

Auch in Kernen gibt es keine Vorkommnisse. Ebbe Kögel, Schwimmmeister im Stettener Bädle, hat „ab und zu“ Flüchtlinge unter seinen Badegästen. Die hat er dann verstärkt im Auge, aber aus einem ganz anderen Grund: „Einige können zwar gut schwimmen, aber manche gar nicht, und da passe ich dann schon auf, dass sie sich nicht überschätzen.“

Zudem habe er von einigen Afrikanern kürzlich zurück gemeldet bekommen, dass es fürs Schwimmbad doch momentan „viel zu heiß“ sei, erzählt Kögel schmunzelnd. Er freut sich über alle, die das kleine Bad besuchen und ihren Spaß haben. „Das Freibad ist doch eine große Integrationsmaschine, bei uns finden alle eine Heimat“, sagt der Schwimmmeister.

Zwei 16-jährige Schülerinnen, die nach eigenen Angaben sehr oft das F3-Freibad besuchen, wundern sich über Fragen nach Übergriffen oder unangenehmen Beobachtungen. Ihnen sei noch nie etwas zugestoßen, sie hätten auch noch keine entsprechenden Szenen im Bad beobachtet, und auch von Mitschülerinnen sei ihnen nichts dergleichen bekannt. Natürlich gebe es „Typen, die einen anstarren - aber das tun auch Deutsche“, sagen sie. Recherchen bei der DLRG, deren Mitglieder an heißen Tagen zusätzlich Wachdienst am Becken schieben, und bei der Polizei in Fellbach bringen ebenso beruhigende Ergebnisse: „Es gibt keinerlei Probleme in dieser Richtung“, sagt Revierchef Klaus Auer.

In Fellbach gibt es laut Christine Hug keine Sonderregelungen für Flüchtlinge

Kirchheim hat für die in ihrer Stadt untergebrachten Flüchtlinge kostenfreie Saisonkarten. „In Fellbach werden alle Einwohner gleich behandelt, es gibt keine Sonderreglungen für Flüchtlinge“, sagt Christine Hug, die Leiterin der Stabsstelle für Senioren und Integration bei der Stadt Fellbach. Flüchtlinge und bedürftige Bürger können die Bonuscard beantragen. Diese berechtigt auch den Bezug von Zehner- und Saisonkarten ins Freibad und in den Sportbereich des F3 zum halben Preis.

Der Stettener Bädlesverein hat beschlossen, Flüchtlingen den ermäßigten Tarif zu gewähren. Für das Römer Hallenbad hat die Gemeinde dem Arbeitskreis Asyl bisher 50 Freikarten zur Verfügung gestellt. „Wir verfahren so, weil wir denken, dass die Ehrenamtlichen dann ein bisschen steuern können, an wen sie diese Freikarten weitergeben“, sagt der Hauptamtsleiter Bernhard Bühler. Falls der Arbeitskreis Asyl mehr Freikarten benötige, werde man diese auch weiter bereitstellen.

Die Freibadbetreiber in Fellbach und Kernen sehen kein Sicherheitsrisiko

Die Freibadbetreiber in Fellbach und Kernen sehen kein Sicherheitsrisiko. „Es sind zwar öfter kleine Gruppen junger Männer, wahrscheinlich aus der Unterkunft nebenan, bei uns“, sagt der F3-Schwimmleiter Stefan Singer. „Aber sie halten sich an alle Regeln und befolgen alles, was man ihnen sagt.“