Die Flüchtlingszahl ist nach der Sperrung der Balkanroute drastisch gesunken. (Archivfoto) Foto: dpa

Durch die so gut wie geschlossene Balkanroute erreichen sehr viel weniger Flüchtlinge Deutschland als bisher. Die Zahl der Asylsuchenden ist momentan auf unter Hundert gesunken.

Berlin - Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge in Deutschland hat sich durch die Sperrung der Balkanroute drastisch reduziert. Am 27. Februar wurden an der deutsch-österreichischen Grenze noch mehr als 500 Einreisen gezählt, am Mittwoch waren es 89, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin sagte. Allerdings gebe es trotz dieser deutlichen Tendenz noch immer starke Schwankungen. In den vergangenen Monaten waren zum Teil mehrere tausend Asylsuchende am Tag über die Grenze zwischen Bayern und Österreich gekommen.

Solange die Beratungen auf EU-Ebene noch nicht abgeschlossen seien, sei schwer abzusehen, wie sich die Lage auf der Balkanroute weiter entwickele, betonte der Sprecher des Innenressorts. Außerdem sei dies nicht der einzige Fluchtweg nach Europa. Daher sei ein Wiederanstieg der Zahlen nicht auszuschließen. Ein Abbau von Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen sei daher aktuell nicht vorgesehen.

Nach Slowenien, Serbien und Kroatien hatte am Mittwoch auch Mazedonien entschieden, nur noch Flüchtlinge mit gültigem Reisepass und Visum passieren zu lassen. Damit ist die Balkanroute faktisch dicht. An der griechisch-mazedonischen Grenze harren Tausende Flüchtlinge aus, ihr Schicksal ist völlig ungewiss. Die Balkanroute ist die Hauptstrecke für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa.