Das Erlernen der deutschen Sprache ist ein wichtiger Schritt zur Integration Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Mit mehr als 3000 Kursen und Veranstaltungen startet die Volkshochschule Stuttgart am Montag in das neue Semester. Angesichts der steigenden Zahl von Flüchtlingen haben Deutschkurse und Integrationsförderung mehr denn je Priorität. Schwerpunktthema Nummer zwei ist die Gesundheit.

Stuttgart - „Wir verstehen uns als Spiegelbild der Gesellschaft“, betont Dagmar Mikasch-Köthner, Direktorin der Volkshochschule (VHS) Stuttgart. Es sei daher eine Selbstverständlichkeit, dass die aktuellen Themen und Ereignisse im Programm ihren Widerhall finden. Der derzeitige Zustrom von Flüchtlingen stelle daher auch die VHS vor große Herausforderungen: „Das Angebot von Deutsch als Fremdsprache und Integrationshilfe reicht bis in die Anfänge der Arbeitsmigration in den sechziger Jahren zurück, aber in den letzten drei Jahren mussten wir die Kursangebote verdoppeln.“ Zum Glück stünden mittlerweile viele Kursleiter mit eigener Migrationsvergangenheit und der notwendigen muttersprachlichen Kompetenz zur Verfügung.

Nach einer sehr persönlichen Interpretation des Kürzels VHS in die Begriffe Vielfalt, Humanität und Sprache wolle man aber nicht nur die deutsche Sprache lehren, sondern mit einem ganzheitlichen Verständnis von Integration und interkultureller Vielfalt auch Möglichkeiten der Begegnung schaffen. „Wir sehen uns gefordert in der Verantwortung für die Gesamtgesellschaft, den Dialog zu fördern und gute Lösungen zu finden“, sagt Dagmar Mikasch-Köthner.

Gesundheitstag am 25. Oktober

Das Schwerpunktthema des Semesters mit dem Titel „Gesundheit – Verhalten und Verhältnisse“ verliert diesen Anspruch nicht aus den Augen. Zu den bisher üblichen 400 Kursen seien noch einmal 100 Termine ins Programm aufgenommen worden, um nicht nur das Verhalten der Teilnehmer anzusprechen, sondern auch die Verhältnisse, in denen sie leben und arbeiten. Und da findet sich beispielsweise der Kurs „Lerne Deutsch und bleibe fit durch Yoga im Stehen“als Angebot für Migranten. Daneben geht es um richtige Ernährung, um gesundheitsorientierten Städtebau, der Hirnforscher Professor Gerald Hüthner spricht über die Kräfte der Selbstheilung. Am 25. Oktober findet ein Gesundheitstag statt, der sich gezielt an Familien wendet und an dem die Referenten, so Abteilungsleiterin Ingrid Münnig-Gaedke, für Gespräche zur Verfügung stehen.

Stuttgart gilt als Feinstaub-Hauptstadt. Der Vortrag zu diesem Thema leitet über zum Thema Mobilität, das am 1. Oktober von 11 bis 21.30 Uhr im Treffpunkt Rotebühlplatz mit Experten behandelt wird. Die Exkursion mit dem Segway ist zwar schon ausgebucht, aber die Podiumsdiskussion unter anderem mit OB Fritz Kuhn und Verkehrsminister Winfried Hermann (19 bis 21.30 Uhr) hat noch genügend freie Plätze.

„Bildung in die Stadtteile tragen“

In Feuerbach, Mühlhausen, Münster, Stammheim, Weilimdorf und Zuffenhausen soll die Arbeit in den Stadtteilen jetzt neue Impulse erfahren. „Wir wollen die Bildung in die Stadtteile tragen“, sagen Mikasch-Köthner. Daneben wird in Bad Cannstatt sogar eine Bürgerbeteiligung angestrebt, um gemeinsam Gedanken zur Zukunft dieses Stadtteils zu entwickeln.

Naturseifen, Gemüse vom Biohof, Honig und Wildkräuter und hoffentlich Sonne: An der Ökostation (Wilhelm-Blos-Straße 129) findet am Samstag, 19. September, von 13 bis 17 Uhr ein sommerlicher Markttag statt.