Halyna Baruth (Zweite von rechts) hat fünf Ukrainer bei sich in ihrer 50-Quadratmeter-Wohnung aufgenommen. Foto: Florian Dürr

Im Berliner Ankunftszentrum werden Menschen aus der Ukraine versorgt und registriert. Doch die Situation ist teilweise chaotisch und unübersichtlich. Was die Flüchtlinge erzählen, lässt keinen unberührt.

Ihre Beine schmerzen heute noch, erzählt Oxana (50) aus Kiew und streift sich dabei über ihre Oberschenkel. Stundenlang stand sie in der Ukraine in Schlangen an, um einen Platz in einem der Busse in Richtung polnischer Grenze zu ergattern. Sie spürte ihre Beine nicht mehr, zwei Tage konnte sie nichts essen und kalt war es, sehr kalt. Mit einem Bild auf ihrem Smartphone will sie es verdeutlichen: Es zeigt sie selbst mit blasser Haut, blauen Lippen. Als russische Raketen direkt vor ihrer Nase vorbeiflogen, sagt sie und zeigt dabei in Richtung Himmel, war für sie klar: sie muss ihre Heimat verlassen. „Es gab immer wieder Explosionen, und ich spürte die Erschütterungen“, erzählt sie.