Das Ehepaar Ruben und Sarwat Schlumpberger von Blumen Alberth in Möhringen ist gut auf den Muttertag vorbereitet Foto: Caroline Holowieck/i

Der Muttertag ist für Floristen einer der arbeitsreichsten Tage des Jahres. Doch wie klappt das Geschäft mit Mundschutz, Abstandsregelungen und Co.? Zu Besuch in einem Blumenfachgeschäft in Stuttgart-Möhringen.

Möhringen - Selbst der feste Atemschutz kann den Duft von Blüten nicht abhalten. Es riecht nach Rosen, Lilien und nach Frühling. Die Vasen bei Blumen Alberth sind gut gefüllt. Am Sonntag ist Muttertag, und nicht nur im Möhringen Fachgeschäft heißt das: volle Flower-Power. Für Floristen ist der Mutter- neben dem Valentinstag der stärkste Verkaufstag des Jahres, bestätigt der Inhaber Ruben Schlumpberger. Vier- bis fünfmal so viele Kunden kämen normalerweise an diesem Wochenende im Jahr ins Geschäft. Nur ist 2020 eben kein normales Jahr.

Maximal drei Kunden dürfen in den Laden

Mehrere Wochen war der Blumenladen, den es seit mehr als einem halben Jahrhundert an der Hechinger Straße gibt, während des bundesweiten Lockdowns fürs Publikum geschlossen. Seit Kurzem ist wieder offen – inklusive strikter Corona-Regeln. Der Kassenbereich ist per Spuckschutz abgetrennt, alle tragen Masken, maximal drei Kunden dürfen sich gleichzeitig im Geschäft aufhalten, und einige Bereiche sind gesperrt. „Das ist eigentlich unpassend zum Feeling Blume“, weiß der Gärtner Ruben Schlumpberger. Doch trotz oder vielmehr wegen Corona ist die Lust der Menschen nach etwas Buntem und Frischem ungebrochen. „Unsere Balkon- und Beetware war restlos weg“, sagt er über die jüngste Vergangenheit. Die Pflanzen wurden den Kunden geliefert.

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Ein Bringservice wird, wie in vielen anderen Blumengeschäften, schon lang angeboten, seit Corona boomt er. „Zu Ostern bin ich bis in den frühen Nachmittag unterwegs gewesen“, sagt der 34-Jährige, seine Eltern hätten ebenfalls Waren ausgefahren. Nach Stuttgart und in die angrenzenden Filder-Kommunen wird geliefert. Ein Gebiet pro Person. „Zum Glück gibt es Postleitzahlen“, sagt er und lacht. Kompensieren konnte der Bringdienst die Ausfälle durch die Zwangsschließung nicht, doch seine Ehefrau Sarwat Schlumpberger betont: „Es ist auch schön für uns zu sehen, dass es angenommen wird. Wir erhalten viel Zuspruch aus der Bevölkerung.“

Familienmitglieder fahren Bestellungen aus

Auch für den kommenden, zweiten Mai-Sonntag haben sich die Schlumpbergers aus Möhringen ein Konzept überlegt. Bereits am Samstag werden bei Blumen Alberth jede Menge Sträuße gebunden. Vor allem der Klassiker, die Rose, ist dann in allen Variationen gefragt. Am Muttertag selbst hat der Laden zwischen 10 und 12 Uhr geöffnet. Den Einlass wird jemand aus der Familie regeln, während die anderen Familienmitglieder Bestellungen ausfahren. Für die drei- und fünfjährigen Kinder des Ehepaares Schlumpberger heißt das zwangsläufig: ebenfalls ein paar Runden im Auto drehen, denn die potenziellen Babysitter sind an diesem Tag freilich auch im Einsatz.

Viel Planung, viel Logistik, dennoch winkt Sarwat Schlumpberger ab. „Das sind die Tage, die den Floristen am meisten Spaß machen.“ Die 39-Jährige betont: „Wir sind vorbereitet. Und wir freuen uns drauf.“