Ein professioneller „Frauenflohmarkt“ wird zur Attraktion: Mehr als 500 Besucherinnen aus dem ganzen Landkreis Ludwigsburg und darüber hinaus strömten ins Kornwestheimer K.
Private Initiative und Ehrenamt: In der Regel sind das die treibenden Kräfte hinter einem Flohmarkt, der bereits getragene Bekleidung ausschließlich für Frauen anbietet. Und selbstredend sind diese sogenannten Frauenflohmärkte reine Frauensache! Hier aber steckt ein Mann dahinter, Lukas Kochanski aus Heilbronn. Er hat das „Baby“ seiner Mutter, kleine Flohmärkte im Umfeld der Neckarstadt, aufgepäppelt, professionalisiert – und zu einer Marke gemacht.
Mehr als 50 Veranstaltungen im Jahr
Und das Konzept „Flohmarktine“ geht, wie es heißt, „durch die Decke“. Mit mehr als 50 Veranstaltungen im Jahr im Ländle, demnächst auch mit einem Abstecher im historischen Lokbahnhof Mainz.
„Mach dich schick, sei stylisch gekleidet“, bittet der Veranstalter die Anbieterinnen, denn „Flohmarktine“ sei eine „besondere Veranstaltung“, bei der nur „gepflegte und gut erhaltene Artikel angeboten werden“ sollen. Das schreckt niemanden ab. Im Gegenteil! Die 62 Stände im K gingen weg wie warme Wecken, bei einer Standgebühr von 47 Euro. Besucher zahlen drei Euro Eintritt. Der Veranstalteter rechtfertigt das mit „hohen Kosten“, allein die Miete fürs K mache „knapp 2000 Euro“.
Auch bei der Kundschaft zieht das Konzept. Knapp eine Stunde vor Öffnung erscheint das Mädels-Quartett aus Leonberg, um an der Spitze der Warteschlange zu sein, die weit auf den Marktplatz hinausreicht: „Vintage ist in, Nachhaltigkeit cool“, sagen Noemi & Co., die sich mit je 50 Euro Budget auf die Suche nach Schnäppchen machen und ins Gemenge der schnell sich füllenden Halle eintauchen.
„Nicht ohne meinen Mann“, sagt die Ludwigsburgerin, die sich „gerne beraten“ lässt. Selbst aus Crailsheim und Calw kommen Interessierte, Anbieterinnen auch aus Esslingen und Stuttgart.
Gefunden und gespart
Nach zwei Stunden ist Elsa aus Kornwestheim zweimal durch, und die 26-Jährige hat ein halbes Dutzend „schöne Sachen gefunden und viel Geld gespart“. Am Ende hatten die einen „Platz geschaffen im Kleiderschrank“, die anderen dort mit schicken Teilen für weiteren Zuwachs gesorgt.