Felizitas Keller (Mitte) hat den Flohmarkt organisiert und auch selbst verkauft. Foto: red

Mit dem Erlös des Flohmarkts am Freitag unterstützt das Eltern-Kind-Zentrum die Menschen auf Haiti. Der ganz große Ansturm auf en Flohmarkt war ausgeblieben.

S-West - Optimal waren die Bedingungen für den Spendenflohmarkt am Freitagnachmittag im Eltern-Kind-Zentrum (Ekiz) nicht. Der Beginn der Sommerferien und die Hitze waren wohl die Gründe, warum der ganz große Ansturm ausgeblieben ist. Das vermutet zumindest Felizitas Keller. Sie ist eine von drei Geschäftsführerinnen des Ekiz. Und dennoch sind immer wieder Kunden durch das Foyer gelaufen, um sich die Ware anzusehen. Überwiegend Bücher, Spiele und Kinderkleidung wechselten den Besitzer.

Den Flohmarkt zu organisieren, hat für Felizitas Keller zwei Gründe. Der eine Grund heißt: Platz schaffen. „Es war an der Zeit, das Lager zu räumen.“ Viele Wochenenden hat die Geschäftsführerin ehrenamtlich auf Flohmärkten überall in der Region verbracht. „Da kommt aber nicht viel zusammen“, sagt sie. Im Gegenzug ist der Keller im Ekiz immer voller geworden. Denn immer wieder kommen Spender mit Kisten voller Bücher, Spiele und Stofftiere vorbei, um sie dem Ekiz zu schenken. Doch was mit guter Absicht geschieht, hilft nicht unbedingt weiter. Denn nicht alle der gespendeten Sachen finden auch Verwendung.

„Es gibt immer etwas, das wir benötigen“

„Wir freuen uns über Spenden“, sagt die Geschäftsführerin. „Doch es wäre besser, wenn die Leute vorher anrufen und nicht einfach vorbekommen und ihre Sachen hier abstellen.“

Das Spendensammeln ist der zweite Grund für den Flohmarkt. Der Erlös aus den Kleidern und Teddys soll zum einen helfen, Anschaffungen für den offenen Bereich im Ekiz zu tätigen. „Wir haben selbst keine hundertprozentige Förderung, und es gibt immer etwas, das wir benötigen“, sagt Keller. Die andere Hälfte geht an die Neges Foundation, eine Organisation, die den Menschen auf Haiti nach dem Erdbeben hilft. Der Kontakt ist über Kellers Tochter entstanden, die in New York ein Praktikum bei der Huairou Commission gemacht hat, einem Verband, der weltweit Hilfsprojekte unterstützt – auch auf Haiti.

Der Umwelt ist auch geholfen

„Es gibt beispielsweise eine spendenfinanzierte Schule, und in der Stadt Leogane wurde eine Recycling-Firma mit Spenden gegründet“, erzählt Keller. „Die Sammler bekommen etwas Geld für die abgegebenen Plastikflaschen.“ Und der Umwelt ist auch geholfen, da es in Leogane keine Müllabfuhr gibt.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Ekiz anderen Organisationen hilft – und auch anderen Mütterzentren. „Gemeinsam mit dem Mütterforum und der Robert-Bosch-Stiftung haben wir beispielsweise beim Aufbau eines Mütterzentrums in Bosnien geholfen“, sagt Keller.