Am Samstag herrschte beim Fleckenfest ein reges Treiben – nicht nur bei der offiziellen Eröffnung. Foto: Torsten Ströbele

Das 44. Fleckenfest ist gut besucht worden. Die Organisatoren machen auch 2019 weiter.

Stuttgart-Zuffenhausen - Erster Bürgermeister Michael Föll kennt sich mit Bierfässern aus – vor allem damit, wie man sie anzapft. Mindestens zweimal im Jahr schwingt er auf einer großen Bühne den Hammer; beim Frühlings- und beim Volksfest auf dem Cannstatter Wasen. Eigentlich benötigt Föll für diese Aufgabe nicht viel Zeit. Doch vor wenigen Wochen auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin wollte das Fass nicht so wie der Bürgermeister. Das Ergebnis: Eine riesige Bierlache auf dem Boden – nach satten 21 Schlägen.

Eine Chance, sich zu rehabilitieren, bekam Michael Föll am Samstag bei der Eröffnung des 44. Zuffenhäuser Fleckenfestes. „Nach den starken Leistungsschwankungen dieses Jahr hat man wohl gedacht, ich könnte zwischen den beiden Festen auf dem Wasen ein wenig Übung gebrauchen“, sagte Föll und schmunzelte. Und auch Mundartdichter Helmut Mattern, der am Samstag seinen 67. Hochzeitstag feierte, konnte sich in seinem Fleckenfest-Gedicht einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: „A Schultes sott vor alle Denga / a Fässle Bier zom Laufa brenga. / Wenn’s sei muss, wie vor viele Täg, / au erscht mit 21 Schläg! / No fangt halt’s Feschtle später a, / die zwoi Stond hängt mr henta na.“

Zu Verzögerungen kam es letztendlich nicht. Souverän, mit zwei gezielten Schlägen, landete der Spund im Fass. „Zuffenhausen ist ein ganz toller Stadtbezirk. Lassen Sie uns gemeinsam feiern“, rief Föll.

Die beiden Koordinatoren Jacqueline und Jendrik Schneider waren zufrieden

Mit von der Partie waren in diesem Jahr auch wieder 70 Gäste aus der französischen Partnerstadt La Ferté-sous-Jouarre. Städtepartnerschaft-Koordinatorin Waltraud Sterr war zufrieden: „Die Besucher bleiben von Freitagabend bis Sonntagmittag. Alle, bis auf den stellvertretenden Bürgermeister, sind privat untergekommen.“

Auch die beiden Koordinatoren Jacqueline und Jendrik Schneider waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden. Zum zweiten Mal hatten sie die Verantwortung für das Fleckenfest übernommen. „Routine ist es noch keine geworden, aber wir haben natürlich bei ein paar Dingen schon Zeit einsparen können“, sagte Jacqueline Schneider. „Aber man geht schon mit einem sicheren Gefühl an den Start.“ Dennoch haben sie und ihr Mann wohl je 250 Stunden Arbeit in die Organisation gesteckt. „Aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Deshalb werden wir auch nächstes Jahr mit dabei sein“, sagte Jacqueline Schneider. „Es gibt noch einige Punkte, die wir in diesem Jahr nicht umsetzen konnten. Das wollen wir nachholen.“ Allerdings konnte sich das Programm auch beim 44. Fleckenfest sehen lassen. Die Faschingsgesellschaft Burgfunken aus Neuburg zeigte Männerballett auf Rollschuhen – frei nach dem Musical Starlight Express.

Zum Abschluss des Festsamstags spielte dann die Gruppe Hanibal & Friends. Am Sonntag stand der traditionelle Flohmarkt auf dem Programm, während auch die Geschäfte rund um die Unterländer Straße ihre Türen öffneten. Zudem stellten sich einige Vereine auf der Bühne vor. Das Jugendhaus bot eine Spielstraße, Kinderschminken und einen Fahrrad-Parcours. Noch bis zum heutigen Montag, 17 Uhr, ist der Vergnügungspark mit Fahrgeschäften auf dem Festplatz zu finden.