Die Ukraine- und die Europaflagge vor dem Ludwigsburger Rathaus am Donnerstag. Foto: StZN/Susanne Mathes

Ludwigsburg zeigt Flagge und solidarisiert sich mit den angegriffenen Gebieten in der Ostukraine. Einen Krieg in der Mitte Europas dürfe es nicht mehr geben. Am Donnerstagabend gibt es ein Friedensgebet auf dem Marktplatz.

Ludwigsburg - Das militärische Vorgehen Russlands in der Ukraine hat in Ludwigsburg Bestürzung ausgelöst. „Ein solcher Bruch des Völkerrechts im Herzen Europas ist inakzeptabel. Dafür gibt es keine Entschuldigung. Die politischen Differenzen zwischen Russland und der Ukraine rechtfertigen in keiner Weise einen Krieg, der nur Leid und Zerstörung für die Zivilbevölkerung bereithält“, sagt Oberbürgermeister Matthias Knecht. „Wir verurteilen das Handeln des russischen Präsidenten aufs Schärfste und appellieren an Bundesregierung und EU, weitreichende Maßnahmen gegen Russland zu beschließen.“

 

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Trotz diplomatischer Bemühungen der EU-Mitglieder, der USA und der weiteren Verbündeten hatte Russland in der Nacht auf Donnerstag begonnen, die Ukraine militärisch zu attackieren. Im Internet sind Bilder zu sehen, wie Menschen fluchtartig die Hauptstadt Kiew verlassen. Deshalb bildeten sich teils lange Staus.

Städtepartnerschaft liegt seit Annexion auf Eis

Die Stadt Ludwigsburg pflegt mit der Stadt Jevpatorija auf der Krim eine langjährige Städtepartnerschaft. Diese kann aufgrund der politischen Situation aber seit einigen Jahren nur sehr reduziert gelebt werden. So findet gegenwärtig kein Austausch auf offizieller Ebene statt, sondern nur informell. Insbesondere Musik und Kultur verbinden die Städte weiterhin. Knecht betont: „Ludwigsburg ist sowohl dem russischen als auch dem ukrainischen Volk eng verbunden. In unserer Partnerstadt Jevpatorija leben Menschen beider Nationen und wir empfinden für Russen und Ukrainer innige Freundschaft und herzliche Nähe.“ Daran würde auch das Vorgehen der russischen Regierung nichts ändern, so der Ludwigsburger OB. „Es ist meine feste Überzeugung, dass das Handeln eines Einzelnen die Verbundenheit der Menschen in Europa nicht gefährden darf“.

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Um Solidarität zu zeigen, hat die Stadt am Donnerstag die ukrainische Flagge sowie die der EU vor dem Rathaus gehisst. Damit will sie auch zum Ausdruck bringen, „dass es in der Mitte Europas im 21. Jahrhundert keinen Krieg mehr geben darf“, heißt es in einer Mitteilung.

Da in Ludwigsburg Menschen beider Nationen leben, bittet die Stadtverwaltung diese darum, den Konflikt nicht hierher zu tragen, sondern weiterhin in einem guten Miteinander zu leben – „auch wenn es aufgrund der Vorfälle nicht einfach ist“.

Am diesem Donnerstagabend findet angesichts der Situation ein spontan von evangelischen und katholischen Pfarrern organisiertes Friedensgebet für die Ukraine auf dem Ludwigsburger Marktplatz statt. Beginn ist um 18 Uhr. Alle Bürgerinnen und Bürger und alle Religionen sind eingeladen.