Über die Gründe der Schließung des Studios gehen die Meinungen auseinander. Foto: Jens Noll

Neue Informationen über die plötzliche Schließung des Fitness-Centrums in der Fabrikstraße in Bonlanden widersprechen den Ausführungen der Betreiber.

Bonlanden - Fitnessstudios in Filderstadt dürften sich derzeit über Zulauf freuen. Denn nach der überraschenden Schließung des Fitness-Centrums in der Fabrikstraße sucht dessen Stammkundschaft eine neue Trainingsstätte.

„Die Menschen sind maßlos enttäuscht“, sagt eines der Mitglieder. Denn die Informationen, die der Geschäftsführer Ronald M. Bader an sie weitergegeben hat, kamen spät und sind äußerst dürftig. Wie berichtet, wurde erst eine Woche nach der Schließung des Studios eine Mitteilung an die Eingangstür gehängt.

Verärgert sind die rund 800 Mitglieder vor allem über den plötzlichen Abgang des Geschäftsführers, der zuvor noch die Mitgliedsbeiträge für das zweite Halbjahr – bis zu 350 Euro pro Person – abgebucht hatte. Bis Freitag sind allerdings noch keine Anzeigen gegen das Fitness-Studio bei der Polizei eingegangen, wie ein Sprecher auf Anfrage erklärt.

Neue Erkenntnisse über die Hintergründe der Schließung widerlegen nun die Ausführungen Baders und des Studioleiters Thomas Zunker. Nach Informationen unserer Zeitung hat das Studio seitens der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) keine Zusage für eine Teilrenovierung bekommen. Dies behaupten Bader und Zunker in ihrem Schreiben, das auch per E-Mail an einige Mitglieder versendet wurde.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten

Wie unserer Zeitung zugetragen wurde, hat die FCF GmbH, die das Fitness-Centrum betrieb, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten die Mietzahlungen reduziert und schließlich seit März gar nichts mehr gezahlt. Auch dies widerspricht der Version von Bader und Zunker, wonach sie sich gezwungen sahen, die Miete einzufrieren, da die Bank ihre Zusage nicht eingehalten habe.

Recherchen haben ergeben, dass die Helaba nicht der Eigentümer des Gebäudes ist. Nach der Insolvenz des ursprünglichen Besitzers, der Industriebauträger Schwaben GmbH, ist ein Mitarbeiter der Bank jedoch als Zwangsverwalter bestimmt worden. Weil die Zahlungen der FCF schließlich ausblieben, hat der Zwangsverwalter den Mietvertrag gekündigt und die FCF zur Übergabe der Räume aufgefordert. Nachdem dieser Forderung nicht nachgekommen wurde, ließ der Zwangsverwalter dem Studio die Wasserversorgung abstellen.

Für Bader und Zunker kam dies „völlig überraschend“, wie sie in ihrer Mitteilung schreiben. Gegenüber der Presse haben sie sich, auch nach einer zweiten Anfrage, noch nicht zum Sachverhalt geäußert.