Sie sind große Dackelfans: Margrethe von Dänemark und ihr Mann Henrik. Der Prinz schrieb sogar ein Gedicht über seine kurzbeinigen Freunde - in seiner Muttersprache französisch. Foto: epa

Den Dackeln von Königin Margrethe von Dänemark und ihrem Mann Henrik ist kein langes Leben beschieden. Die siebenjährige Vega wurde von einem Auto überfahren.

Kopenhagen - Dänemarks Königin Margrethe II. (72) und Prinz Henrik (78) eint nicht nur starke Zuneigung zu Dackeln, sondern auch ihr beachtlicher Verschleiß der kurzbeinigen Hofhunde. Der Hof musste jetzt bestätigen, dass am Wochenende Prinz Henriks Rauhaardackel Vega (7) beim Gassigehen vor Schloss Fredensborg von einem Auto überfahren worden ist.

Im Juli hatten Kopenhagener Medien gemeldet, dass die mit 14 Jahren schon etwas betagtere Dackeldame Evita „nach längerer Zeit mit nachlassender Gesundheit“ gestorben sei. Der natürliche Dackeltod ist aber eher die Ausnahme im Königshaus: Seit dem Jahr 2000 sind drei Hofhunde vor Autos gelaufen, und hin und wieder verschwindet auch mal einer der royalen Vierbeiner spurlos.

Evita schnappte gerne auch mal zu

Nicht alle im Königreich teilten im Sommer die Trauer Margrethes, denn Evita hatte mindestens dreimal in fremde Waden gebissen. „Der Schreck der Hofgardisten ist tot“, betitelte im Juli die Zeitung „Ekstra Bladet“ einen „Nachruf“. Zuvor hatten Leser nach jedem öffentlich bekanntgewordenen Biss von Evita in erregten Briefen die Einschläferung der aggressiven Dackeldame gefordert. Aber in Dänemark stehen nicht nur zweibeinige Angehörige des Königshauses über dem Gesetz.

1993 hatte Margrethe nach dem Verschwinden ihrer damaligen Dackeldame Zenobie die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche aufgerufen. Hunderte wanderten Würstchen schwenkend durch die Wälder rund um Schloss Fredensborg nördlich von Kopenhagen und riefen „Zenobie“. Auch „Schnüffel-Depots“ mit Kleidern der Monarchin wegen der Duftnote und Futter für das arme Tier legten Dackel-Freunde aus.

Aber Zenobie blieb verschwunden, galt als Opfer eines gefräßigen Fuchses und bekam so auch keinen Platz auf dem royalen Dackel-Friedhof im Schlosspark. Dort liegt der legendäre „Reichshund“ Balthasar, den Henrik in einem Interview mit der Zeitung „Berlingske Tidende“ als „große Persönlichkeit“ heraushob. „Er war der Beste. Lustig, aber auch ausgesprochen weihevoll. Beim Volk war er der Beliebteste.“

Prinz Henrik schreibt Oden an den Dackel

Der Prinz hat diese starken Gefühle in einem Liebesgedicht „A mon teckel“ (An meinen Dackel) in seiner französischen Muttersprache recht wagenmutig offenbart: „Ich liebe es, Dein Fell zu streicheln. Du lieber, du besonderer Hund. Einen Klaps willst du gerne haben. Stolz wie ein Papst empfängst du Schelte wie eine Gnade.“ Die Königin begründete ihre Dackel-Begeisterung in einem Interview weniger lyrisch: „Sie sind lustig. Sie sind klug. Sie nehmen nicht viel Platz weg, und man bekommt sozusagen einen kompletten Hund in der Größe eines halben Hundes.“

Dazu passt die trockene Auskunft eines Hofadjutanten in „Berlingske Tidende“: „Wenn ich an Reinkarnation glauben würde, würde ich gern als dänischer Hofhund wiedergeboren werden.“

First Dogs respektive Cats sind wichtig fürs Image. Deshalb lassen sich die Mächtigen, ob Präsidenten oder Monarchen, auch gerne mit ihren Vierbeinern ablichten - wie unsere Bildergalerie zeigt!